Der Mega-Sammler ist wieder da

Volkhard Dümmler „erbettelte“ einst 200 000 Euro für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden. Jetzt ruft er auf zur Rettung der Kapernaumkirche in der Lerchenau, ein Bau aus den 60er Jahren.
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So kannten ihn die Münchner: Volkhard Dümmler beim Sammeln vor der Frauenkirche.
AZ So kannten ihn die Münchner: Volkhard Dümmler beim Sammeln vor der Frauenkirche.

MÜNCHEN - Volkhard Dümmler „erbettelte“ einst 200 000 Euro für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden. Jetzt ruft er auf zur Rettung der Kapernaumkirche in der Lerchenau, ein Bau aus den 60er Jahren.

Bei Sturm, Schnee, Eis und Hitze sah man ihn vor Münchens Kirchen stehen, zwölf Jahre lang. Er „bettelte“ wie er es selbst augenzwinkernd nennt, vor 168 Kirchen in der Stadt und im Umland. Allein vor dem Dom – er hat genau Buch geführt – war er 1241 Mal mit seiner Sammelbüchse und dem großen Schild „Bitte eine Spende für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche“.

Fast 200 000 Euro hat er zusammengetragen

So wurde Volkhard Dümmler, im Erzgebirge geboren, an der Isar daheim, nicht nur zu Münchens ausdauerndstem, sondern auch zum erfolgreichsten Spendensammler: Fast 200 000 Euro trug er zusammen. Ziemlich viele Wiederaufbau-Steine des im Krieg zerstörten Wahrzeichens von Dresden dürften sozusagen auf sein Konto gehen. Seine „Dresdner Mission“, die auch von Berichten der AZ begleitet und für die Dümmler mehrfach geehrt wurde, endete im Oktober 2005: Die Dresdner Frauenkirche war fertig gebaut – und Dümmler konnte hochzufrieden die Spendenbüchse wegräumen.

Jetzt sammelt er für einen Betonklotz

Doch jetzt ist Münchens Mega-Sammler wieder da: Es gibt wieder eine Kirche zu retten. Diesmal allerdings eine, die noch steht und vor dem Verfall bewahrt werden muss: die evangelische Kapernaumkirche am Lerchenauer See im Münchner Norden. Es ist Dümmlers Heimatkirche, sie wurde 1966 bis 1968 erbaut von Reinhard Riemerschmid und ist ein formidables Denkmal der Sichtbeton-Ära der 60er Jahre mit einem strengen Äußeren und einem holzverkleideten Innenraum mit herrlicher Akustik. Doch ihr Beton bröckelt, die Armierungen rosten, das Pfarrhaus ist einem schlimmen Zustand. 200000 der insgesamt 800000 Euro Sanierungskosten muss die kleine Gemeinde selbst aufbringen. Dazu wurde jetzt der Förderverein „Gemeinschaft braucht Räume“ gegründet, der bei Konzerten und Vorträgen Geld sammeln soll. Und Dümmler? Er wird seine berühmte Sammelbüchse wieder auspacken.

Kontakt zum Förderverein über den Vorsitzenden Dieter Göldner, Tel. 1501567 oder Mail h-d.goeldner@t-online.de. Spendenkonto bei der EKK-Bank, Nr. 5325781, BLZ 52060410.

Michael Grill

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