Der Kiesgrubenstreit im Forst Kasten
München - Als wäre die Causa nicht schon kompliziert genug: Im Münchner Westen zwischen Planegg und Neuried kämpfen die Bürger für ihren Erholungswald Forst Kasten, dem in Kürze ein brutaler Kahlschlag droht.
Das Areal gehört der Heiliggeistspital-Stiftung (verwaltet vom Sozialreferat der Stadt München), die – weil sie Einnahmen braucht – dort großflächig Kies abbauen will. Der Stadtrat, der darüber zu entscheiden hat, befindet sich in dem Dilemma, den Stiftungszweck (Einnahmen) erfüllen zu müssen. Andererseits: In Zeiten der Klimadebatte und mitten im Wahlkampf etliche Hektar Wald vor den Toren Münchens abholzen? Kommt nicht gut an beim Bürger. Das Thema wurde im Dezember vertagt – auf die Zeit nach der Kommunalwahl.
Als Grünen-Stadtrat Herbert Danner nun bei der städtischen Forstverwaltung (die dem CSU-geführten Kommunalreferat untersteht) anfragte, ob er als Forst-Verwaltungsbeirat samt seiner Fraktion und einem Forst-Experten den Wald begehen dürfe, "um sich ein Bild zu machen", bremste man ihn aus: Fachliche Begleitung gebe es nur für Danner selbst, seine Grünen-Fraktion dürfe aber nicht mit.
Kommunalreferat rudert zurück
Am Donnerstag dann, als Danner das erbost öffentlich machte, ruderte das Kommunalreferat zurück: Man sei gar nicht zuständig, zuständig sei doch die Stiftung im SPD-geführten Sozialreferat.
Das hat am Freitag nun dort für Verärgerung gesorgt. Weshalb das Sozialreferat nun "in eigener Sache" mitteilt: "Die Angelegenheit wurde (...) bisher ausschließlich zuständigkeitshalber vom Kommunalreferat behandelt." Und: Herr Danner und die Grünen-Fraktion seien von der Stiftungsverwaltung "gerne zu einer Begehung" eingeladen. Nun, man wird sehen.
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