Der "Holzwurm von der Wiesn“ - Ein Original ist tot

Die Wiesn trauert um einen ihrer sympathischsten Repräsentanten: Christoph Vogel, besser bekannt als „der Holzwurm vom Oktoberfest“, ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim in Ottobrunn gestorben.
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Der „Holzwurm“ in seinem Metier: Christoph Vogel, hier auf einem Kinderkarussell auf der Auer Dult, starb jetzt im Alter von 86 Jahren.
Martha Schlüter Der „Holzwurm“ in seinem Metier: Christoph Vogel, hier auf einem Kinderkarussell auf der Auer Dult, starb jetzt im Alter von 86 Jahren.

MÜNCHEN - Die Wiesn trauert um einen ihrer sympathischsten Repräsentanten: Christoph Vogel, besser bekannt als „der Holzwurm vom Oktoberfest“, ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim in Ottobrunn gestorben.

Der Holzhändler, der sei 1968 auf der Auer Dult und der Wiesn und dem Christkindlmarkt ein Standl besaß, war eines der bekanntesten Gesichter auf Münchens Volksfesten: ,„Mit seinem Tod verlieren wir ein Urgestein und Original, das wir immer im Gedächtnis behalten werden“, sagte Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl.

Seit seinem 27. Lebensjahr war Vogel auf der Auer Dult, erst mit seinem Onkel, später mit seiner Tochter Johanna. Er war bekannt für seine Holzwaren wie Bierkrüge, Kochlöffel und Brotzeitbrettl, die er mit großer Begeisterung und Engagement feil bot. Beliebt war Vogel auch wegen seiner regelmäßigen Führungen über den Mariahilfplatz, die er vor allem für Kindergarten-Kinder veranstaltete und seine Tätigkeit in der Armbrustschützengilde.

Das Wiesn-Attentat knapp überlebt

Ungewollte Berühmtheit erlangte „der Holzwurm“, als er vor 28 Jahren nur knapp das Bombenattentat auf dem Oktoberfest überlebte. 13 Menschen wurden damals getötet, 218 Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch das Standl von Vogel wurde damals völlig zerstört. Er selbst hatte Glück und kam mit dem Schrecken davon.

Erst vor einigen Jahren musste der Holzwurm das Ruder allmählich seiner Tochter übergeben, nachdem ihm sein Alter mehr und mehr zusetzte. Vogel litt an Demenz, kam in den letzten beiden Jahren nur noch selten als Gast auf die Dult – und blieb ihr schließlich ganz fern.

Mittlerweile führt seine Tochter den Holzstand in Eigenregie und versucht, die Tradition der Familie in seinem Sinne fortzuführen: „Mein Vater war schließlich eine Institution auf der Dult und der Wiesn“, sagt sie.

Daniel Aschoff

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