Der Hitzesommer 2022: Dürre und Partyfreuden

München - München schwitzt in diesem Sommer, der am Ende der zweitheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein wird (mit 78 Sommertagen plus 20 Hitzetagen über 30 Grad). Das beginnt schon Anfang März, es folgt ein Sahara-Staub-Spektakel: München ganz in Wüstensandgelb.
Rekord seit es Wetteraufzeichnungen gibt
Die Münchner genießen das herrliche Sommerwetter lange, strömen nach draußen, garteln, bepflanzen Balkone und neue Stadtterrassen. Die Stadtparks, der Eisbach, die Isar, Straßencafés und Schanigärten sind voll. Bis in die Nacht hinein wird gegrillt, gebadet, gefeiert - was für eine Befreiung von den beklemmenden Coronajahren. Einerseits.
Kehrseite: große Dürre
Andererseits: Im Juli beginnt die Stadt auszutrocknen, bis einen halben Meter tief hinunter. Das Gras verdorrt, Bäume darben, Fische, Kröten, und Vögel leiden. Damit Regen das Grundwasser erreicht, müsste es vier bis sechs Wochen regnen. Stattdessen jagt eine Hitzewelle die nächste, mit Temperaturen bis 35 Grad im Schatten - und auf baumlosem Beton noch heißeren Graden.
Umwelt leidet unter Hitze: Baum stürzt um

Nicht nur Senioren und kleinen Kindern setzt die Dauerhitze zu. Die Dürre stresst auch eng einbetonierte Straßenbäume. Am 2. August fällt in der Schwabinger Feilitzschstraße neben dem Karstadt eine 20 Meter hohe Robinie um und kracht gegen die Hauswand gegenüber (sie hatte Stammfäule, wie sich später herausstellt). Dass am belebten Vormittag niemand verletzt wird, grenzt an ein Wunder. Die Sorge, die Dürre könnte sich bis Weihnachten ziehen, ist immerhin unbegründet. Nach einem goldenen (statt nebelgrauen) November hat es nun ja doch noch geschneit.