Der Held von Kirchheim feiert zweiten Geburtstag

Nach einem Banküberfall eröffneten zwei Räuber das Feuer auf Denis B. (28). Eine Kugel traf den mutigen Polizisten am Oberschenkel - – er erholt sich langsam. Jetzt kann er sogar schon wieder lachen.
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Nach einem Banküberfall eröffneten zwei Räuber das Feuer auf Denis B. (28). Eine Kugel traf den mutigen Polizisten am Oberschenkel - – er erholt sich langsam. Jetzt kann er sogar schon wieder lachen.

MÜNCHEN Er kann schon wieder lächeln und gesundheitlich geht’s bergauf: Polizeiobermeister Denis B. (26), der am Donnerstag von einem Bankräuber in Kirchheim angeschossen wurde, ist auf dem Weg der Besserung. „Voraussichtlich am Dienstag wird er die Klinik verlassen können“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Wenger.

20 bis 30 Mal hatten die beiden Bankräuber auf Denis B. und seinen Kollegen geschossen. Eine Kugel traf Denis B. in den Oberschenkel, ein Fleisch-Durchschuss. Der Polizist schoss noch zurück und traf einen Räuber am Arm. Dann rettete er sich zum Streifenwagen, rief Verstärkung.

„Er ist heilfroh. Jeder kann sich vorstellen, was alles hätte passieren können,“ sagt Wenger. Der Polizeisprecher kann sich gut hineinfühlen, wie es Denis B. geht. Als am 22. Januar 1995 der Polizist Markus Jobst im Kugelhagel starb und seine Kollegin Margit H. schwer verletzt wurde, war Wenger beim Psychologischen Dienst. Er betreute die Polizistin sowie die Familie des getöteten Kollegen danach lange Zeit.

„professionellen Einsatz“

Denis B. hat mit seiner Freundin im Krankenhaus „zweiten Geburtstag“ gefeiert. Am Samstag besuchte ihn Polizeivizepräsident Robert Kopp, auch Innenminister Joachim Herrmann rief an, dankte für den „professionellen Einsatz“.

Die Bankräuber – das Brüderpaar Hubert (45) und Norbert G. (46) aus dem Salzburger Land – waren noch am Donnerstag bei Traunstein gefasst worden. Im Fluchtauto lagen die Beute, zwei Pistolen und eine Pumpgun. Den Wagen hatten sie sich von ihrer Mutter (76) ausgeliehen. Nun sitzen sie in Stadelheim und Traunstein in U-Haft. Heute werden die Vernehmungen fortgesetzt. Zwölf weitere Banküberfälle rund um München, bei denen insgesamt rund 1,5 Millionen Euro erbeutet wurden, tragen die Handschrift der Brüder.

„Es ist furchtbar“

Ihre Mutter Hertha (76) will davon nichts wissen. Sie kann nicht glauben, dass ihre Söhne mit ihrem grünen Renault einen Überfall planten. „Es ist alles gelogen. Die Buben hatten nur einen Autounfall. Sie waren immer anständig, haben schon von früh auf mit Holzarbeit Geld dazuverdient. Wir haben immer gespart. So sind auch der Norbert und der Hubert“, sagt die alte Dame.

Die Polizei durchsuchte am Freitag ihre Wohnung in Hallein. „Es ist furchtbar“, sagt sie. „Ich bin so fertig. Was die meinen Söhnen vorwerfen, ist Wahnsinn und falsch.“

Nina Job, Thomas Gautier

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