Der Gasteig muss saniert werden - am besten in einem Wurf
„Kulturvollzugsanstalt“ oder „Kulturbunker“: Die Spitznamen des Gasteigs lassen keinen Zweifel daran, wie die Münchner die architektonischen Qualitäten des 80000-Quadratmeter-Baus einschätzen. Aber es zählen ja bekanntlich die inneren Werte.
Und so kommen Jahr für Jahr rund 1,7 Millionen Gäste (Bibliotheks- und Volkshochschul-Besucher eingerechnet) – und machen das Haus zu einem der meistbesuchten Kulturbetriebe Deutschlands. Trotz heimlich gehegter Abriss- und Neubau-Fantasien, die wohl so manchen Münchner mit bauästhetischem Empfinden umtreiben, ist klar: Der rote Koloss von Haidhausen wird bleiben. Und mit ihm ein millionenschweres Sanierungsproblem.
Dieses auf die lange Bank zu schieben, bringt nichts – außer weiteren Kosten, die durch Preissteigerungen und Doppel-Investitionen entstehen. Und die Summen, um die es hier geht, sind ohnehin schon schmerzhaft genug. Das müssen sich die politischen Entscheider klar machen.
Egal wie die Mehrheiten im Rathaus nach der Kommunalwahl 2014 aussehen: Eine der ersten Aufgaben der neuen Stadtregierung muss sein, die Gesamtsanierung auf den Weg zu bringen.
Am besten in einem Wurf – inklusive Konzertsaal-Optimierung. Damit dieses Dauer-Thema dann auch endlich vom Tisch ist. Alles andere ist uneffektives Herumgedoktere. Die Münchner wollen sich weiterhin am Gasteig erfreuen können – zumindest an seinen inneren Werten.
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