Der Fasching geht los: „Komm, hol’ das Lasso raus!“
Am Donnerstag um 11.11 Uhr ging der Fasching offiziell los. Mit närrischer Pünktlichkeit stellten sich in der Münchner Innenstadt gleich zwei neue Prinzenpaare vor. Die Ballsaison startet mit einer Überraschung.
MÜNCHEN Faschingsmuffel sollten sich besser warm anziehen. Denn die Münchner Faschingsgesellschaften Narrhalla und Würmesia sind seit gestern wieder voll in ihrem Element – und mit ihnen tausende Fans der fünften Jahreszeit, die Münchner Faschingsbälle inklusive.
Gestern um 11.11 Uhr ging der Fasching offiziell los. Mit närrischer Pünktlichkeit stellten sich in der Münchner Innenstadt gleich zwei neue Prinzenpaare vor:
Vors Rathaus fuhr in der Sonne ein weiß-rotes Motorrad mit Sozius. Als Beifahrer lächelte schüchtern Prinz Ahmad I. (26) mit seiner „Lieblichkeit“ Prinzessin Sandra II. (24) , die die Würmesia-Narren erst jetzt bekannt gaben. Denn in alter Tradition hält die Würmesia das neue Prinzenpaar bis zuletzt geheim.
Der Prinz, der mit echtem Namen Ahmad Khaled Enayat heißt und von Beruf Kaufmann ist, sagte, er sei „ganz schön aufgeregt“. Er wurde in Afghanistan geboren, „aber in München fühle ich mich sehr heimisch.“ Dafür gab’s Applaus. Nur ein älterer Mann im Publikum hatte statt „heimisch“ „Garmisch“ verstanden und fragte: „Häh, kommt der Prinz aus Garmisch?“ Prinzessin Sandra Krause, die noch studiert, lächelte derweil, und lobte ihren „starken Prinzen“, einen Freizeitboxer.
Bei der Narrhalla auf dem Viktualienmarkt ging’s noch ausgelassener zu. Geschunkelt wurde hier zu den Schlagern „Er hat ein knallrotes Gummiboot“ und „Komm’, hol das Lasso raus“. Das Prinzenpaar Anja Aicher (25, BWL-Studentin aus Rosenheim) und Werner Trollmann (31, Zimmerermeister aus München) schenkte SPD-Fraktionschef Alexander Reissl ein Lebkuchenherz. Reissl scherzte, die Münchner könnten einiges besser als die Kölner, zum Beispiel U-Bahnen bauen. Aber beim Karneval sei Köln vorn.
Überraschung im Deutschen Theater: Die Saison der Faschingsbälle startet heuer schon am 22. Januar mit der Partynacht „Ball Total“ (Infos: deutsches-theater.de). ah
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