Der Englische Garten und sein US-Partner
München - Der Englische Garten und der Central Park sind jetzt Partner – Park-Partner. Bayern und New York wollen sich laut Finanzminister Markus Söder künftig über Fragen des Denkmal- und Naturschutzes sowie des Pflege- und Landschaftsmanagements austauschen.
Wer hier wem die Fragen stellt, scheint angesichts der Geschichte der beiden Parks allerdings klar. Immerhin ist unser Englischer Garten (3,75 km²) größer und älter als der New Yorker Central Park (3,49 km²). Der wurde 1873 fertiggestellt, nicht ohne den Blick nach Europa. Der Landschaftsgestalter Andrew Jackson Downing bereiste den Kontinent, um sich von den Parks inspirieren zu lassen. Da hat er sicher in München vorbeigeschaut, denn den Vorläufer des Englischen Gartens auf der Schönfeldwiese, einen Militärgarten, gibt’s seit 1789. Seit den 60ern zeigen Münchner Nackedeis hier, wie weltoffen sie sind. Undenkbar für New Yorker. Die haben dafür seit 1870 einen privaten Zoo mit Hirschen, Gänsen, Stachelschweinen und Präriewölfen.
Beide Parkanlagen wurden als Englische Landschaftsgärten mit überwiegend heimischen Baum-Arten angelegt. Im Central Park waren 166 Tonnen Sprengstoff nötig, um Granitfelsen zu sprengen. 1,9 Millionen Kubikmeter Erde wurden bewegt und eine 1,20 Meter dicke Mutterbodenschicht angelegt. Die Münchner mussten vor über 200 Jahren weniger rabiat vorgehen.
Doch eins hat der Central Park unserem Englischen Garten voraus: Man kann ihn auch zu Hause hören. Denn Simon & Garfunkel gaben 1981 ein Benefizkonzert für den Central Park, das auch als Live-CD veröffentlicht wurde. Sollten die New Yorker aber außermusikalische Fragen haben: Söder hilft gern.
- Themen:
- Englischer Garten
- Markus Söder