Der Bundesadler live
Raubvögel mit scharfen Krallen: Bei der Greifvogelschau in Hellabrunn gibt es ab jetzt täglich Menschen, Vögel, Sensationen.
Kurz vor 13 Uhr. Um das Freigehege der Vikunjas scharen sich immer mehr Erwachsene und Kinder. Aber nicht diese südamerikanischen lama-artigen Tiere sind die Attraktion, sondern in ein paar Minuten beginnt die Greifvogelschau. Tierpfleger kommen. Aber alle Blicke sind auf ihre Arme gerichtet. Hier sitzen sie mit ihren scharfen Krallen: die Raubvögel.
Die Falkner tragen große Lederhandschuhe, um sich davor zu schützen. Der Uhu, als größte einheimische Eule, darf als erstes Runden fliegen. Lautlos gleitet sie direkt über die Köpfe, die sich mit der kreisenden Flugbahn wenden. Brav zurückgekehrt bekommt der Uhu eine Belohnung: rohes Fleisch auf der Faust des Falkners. Kurz darauf geht der Waldkauz und der Turmfalke auf abgekartete Beutejagd. Merling, der Sakerfalke, wird vor dem Publikum mit einem so genannten Federspiel trainiert. Eine Beuteattrappe wird vom Falkner in die Luft geworfen. Der Falke stürzt aus freiem Flug auf die Beute zu und versucht sie zu fangen. Stolz setzt sich der Falke auf seine Beute amBoden und verspeist sie.
Kurz vor Ende der 50-minütigen Schau holt Chef-Falkner Michael Zametzer den großen Steinadler Argon und präsentiert ihn dem applaudierenden Publikum. Argon wahrt Würde – kein Wunder: seine Spezies stand für den Bundesadler Pate – und erhebt sich majestätisch in die Höhe. Dann breitet er die mächtigen Schwingen aus zum Gleiten. Über zwei Meter Spannweite machen ihn zu einer gewaltigen Silhouette am noch grauen Frühlingshimmel. Nach einer Zwischenlandung auf einem Baum im benachbarten Waldbison-Gehege kehrt Argon auf die Faust von Zametzer zurück.
Kathrin Schmid
Greifvogelschau: Tierpark Hellabrunn, täglich 13 Uhr, außer bei schlechtem Wetter. Der Tierpark ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene: neun Euro. Kinder bis 14 Jahren: 4,50 Eur
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