Der blaue Radl-Rambo - fast von Bus überrollt
MÜNCHEN - Ein Münchner (66) randaliert auf dem Heimweg von der Wiesn. In der Paul-Heyse-Unterführung schlägt der Radler nach einem Amerikaner, stürzt dabei aber und wird fast vom Bus überrollt
MÜNCHEN Wildwest in der Paul-Heyse-Unterführung: Ein betrunkener Radler hat einen Amerikaner attackiert, weil der ihm im Weg war. Dabei stürzte der Münchner (66) und wäre beinahe von einem Linienbus der MVG überrollt worden. Durch die Vollbremsung verletzten sich zwei Passagiere im Bus.
Radlwege sind in den Vereinigten Staaten nicht unbedingt weit verbreitet. Deshalb konnte der Drucker aus Nevada am Sonntagabend mit der Trennlinie in der Paul-Heyse-Unterführung nichts anfangen. Er dachte, ihm gehöre die komplette Breite des Weges. Entsprechend wenig Gedanken machte er sich, als ihm aus Richtung Oktoberfest ein Radler entgegen kam.
Der 66-jährige Münchner hatte auf der Wiesn ordentlich getankt und sich dann auf seinen Drahtesel geschwungen. Im Vorbeifahren schlug er nach dem Amerikaner und traf den 41-Jährigen an der Schulter. Doch der Mann aus dem Wilden Westen steckte den Schlag weg, als sei nichts gewesen.
Dafür wurde der renitente Radler von der eigenen Wucht aus dem Sattel gehoben. Der 66-Jährige stürzte und fiel auf die Straße – genau vor einen vorbeifahrenden Bus der Linie 58. Ein unglücklicher Zufall.
Der 46-Jährige am Steuer des Busses reagierte blitzschnell im letzten Moment: Er trat die Bremsen voll durch. Der Bus kam kurz vor dem am Boden liegenden 66-Jährigen zum Stehen.
Durch das plötzliche Bremsmanöver wurden die etwa 20 Fahrgäste völlig überrascht. Zwei Frauen, 51 und 58 Jahre alt, stürzten und verletzten sich dabei leicht.
Dem Radler erging es wesentlich schlechter: Er kam mit einem Jochbeinbruch und zerschundenem Gesicht ins Krankenhaus. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.
Der Mann aus Nevada blieb unverletzt. Mit einer kleinen Verspätung erreichte er das Oktoberfest.
Ralph Hub
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