Der Bibber-Boulevard
MÜNCHEN - Bei der Kälte zog es nur wenige zum Feiern nach draußen: Auf dem Streetlife frieren am Sonntag 100000 Münchner bei frostigen acht Grad – zur Wiesn soll es aber etwas wärmer werden
Bibbern statt bummeln: Am Sonntag trauten sich relativ wenige Münchner zum Streetlife-Festival auf die Ludwig- und Leopoldstraße. Kein Wunder: Es war saukalt.
Heuer kamen 150000 Besucher weniger als vergangenes Jahr
Die Temperaturen um acht Grad verdarben vor allem den Händlern das Geschäft. Laut dem Veranstalter „Green City“ kamen 100000 Menschen, vergangenes Jahr waren es 250000. Ein Symbol für die Kälte-Katastrophe war die menschenleere brasilianische Cocktailbar. Gegen 13 Uhr hatte Kellnerin Debora erst 20 Getränke verkauft, sonst sind es mehrere Hundert. Auf eisgekühlte Caipirinhas hatte eben niemand Lust. Da war die Glühweinbar schon besser besucht.
Auch Ahmed Qadeer blieb nichts anderes übrig, als seine Hände über einem großen Topf Chicken Masala zu wärmen. An seinem Döner- und Indisch-Stand blieb kaum einer der dick vermummten Besucher stehen. „So schlimm war’ nur nach dem Gammelfleischskandal“, sagt der Gastronom.
Zur Wiesn steigen die Temperaturen wieder
Ein paar hatten auf dem Bibber-Boulevard trotzdem Spaß. Die Tänzerinnen von Grüngold München hatten lateinamerikanische Tänze auf einer kleinen Bühne in Mini, Netzstrumpfhose und Bikini-Oberteil zu überstehen – das rang den Zuschauern eine Menge Respekt ab: „Ich glaub’ ich würd’ verrecken in dem Outfit“, sagte eine Schülerin.
Laut Wetterdienst „Donnerwetter.de“ wird’s zur Wiesn wieder etwas wärmer: Die Meteorologen sagen für die nächsten 14 Tage Temperaturen von immerhin 15 bis 16 Grad voraus – dafür bleibt’s unbeständig.
T. Gautier
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