Der Angriff der Erkältungsviren
MÜNCHEN - Zur Zeit herrscht Hochsaison für Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Doch warum werden die einen krank und andere bleiben fit? So kann man das Immunsystem effektiv stärken.
Der Angriff der Viren hat sehr unterschiedliche Auswirkungen: Während viele Menschen bereits erkranken, sobald sie von einem anderen Erkältungsopfer nur angeniest werden, verkraften andere die härtesten Viren-Attacken völlig unbeschadet. Das hat einen handfesten Grund: „Ob sich jemand überhaupt erkältet und wie heftig die Erkrankung dann verläuft, hängt entscheidend davon ab, wie gut die körpereigenen Abwehrkräfte arbeiten“, sagt Nikolaus Frühwein. Der Münchner Experte für Infektionskrankheiten zur AZ: „Der beste Schutz ist ein starkes Immunsystem“. So kann man seine eigenen Abwehrkräfte stärken:
Warum jeder Wärmeverlust gefährlich ist
Im Winter ist „Zwiebelook“ angesagt – warme Schuhe, Handschuhe und Mütze nicht vergessen! Denn man sollte jeden Wärmeverlust vermeiden, weil jeder Kältereiz sofort zu einer gedrosselten Durchblutung der Schleimhäute führt. Die Folge: Weil im Mund- und Rachenraum dann weniger Immunzellen für die Abwehr sorgen, können Erkältungsviren dort leichter eindringen. Achtung: Allein 40 Prozent der Körperwärme geht über den Kopf verloren. Was man außerdem beachten sollte: "Waschen Sie sich häufig die Hände"", rät Frühwein: „Der Hauptübertragungsweg für Viren führt von der Hand in den Mund.“
Was die Abwehrkräfte besonders effektiv stärkt
Bei jedem Wetter raus in die Natur: „Frischluft, moderater Sport und Bewegung stärken die körpereigenen Abwehrkräfte besonders effektiv“, sagt Frühwein. Dazu sollte man auf eine vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse achten. Abhärten durch warm-kaltes Duschen: Das bringt die Hautgefäße regelmäßig auf Trab – dadurch reagieren die Hautporen bei Kältereizen dann ganz schnell und schließen sich, die Körperwärme bleibt gespeichert. Und nicht vergessen: Auszeiten und Erholungspausen sind auch für ein stabiles Immunsystem sehr wichtig. „Vermeiden Sie Dauerstress“, rät Frühwein. „Der schwächt das Immunsystem besonders nachhaltig.“
Michael Backmund
- Themen: