Denkmal für Helmut Dietl soll in Schwabing stehen

Lange sah es so aus, als würde die Initiative für die Helmut-Dietl-Statue neben Monaco Franze an der Münchner Freiheit scheitern. Jetzt hat die Stadt offenbar einen Weg gefunden.
München - Es kann nur einen Platz geben, da sind sich eigentlich alle einig. Ein Denkmal für Helmut Dietl († 70) gehört dahin, wo so viele seiner Fime spielten, dahin, wo das Lebensgefühl zuhause war, das der 2015 verstorbene Regisseur so scharf abbilden konnte wie kein anderer: nach Schwabing.
Probleme behinderten Bau des Denkmals
Schon länger gab es die Idee, ihn neben den Monaco Franze (also Helmut Fischer in seiner Paraderolle in Dietls "Der ewige Stenz") zu setzen. Doch immer wieder gab es neue Probleme. Die nun offenbar vom Tisch sind. Weg frei für das Helmut-Dietl-Denkmal!
Ursprünglich hatte der Bildhauer Nikolai Tregor, der einst die Monaco-Franze-Figur geschaffen hatte, das neue Denkmal bauen wollen. Der örtliche Bezirksausschuss und auch eine Bürgerversammlung waren begeistert. Auf ein Spendenkonto ging viel Geld ein. Doch dann ruderte die Stadt zurück. Tregor habe Ärger mit Unterhaltszahlungen, hieß es. Man könne nicht sicher sein, ob das Geld dort versande, wenn es an den Künstler bezahlt wird.
Andererseits pochten viele im Viertel auf das Denkmal. "Der Herr Dietl kann ja nichts dafür, dass der Herr Tregor so viele Kinder hat", hieß es aus dem Bezirksausschuss. Dort ging man zwischenzeitlich davon aus, dass ein anderer Künstler Dietl aus Urheberrechtsgründen nur in die Nähe stellen und nicht neben Fischer setzen dürfte. Der Stadtrat winkte zunächst sogar ganz ab, dann starteten Politiker verschiedener Parteien aber doch wieder Initiativen.
Gesellschaft für Monaco Franze
Und nun hat man offenbar ein Konzept gefunden. Der Ältestenrat hatte sich nach AZ-Informationen zuletzt noch einmal dafür ausgesprochen, nach Lösungen für das Dietl-Problem zu suchen. Nun wird Kulturreferent Anton Biebl (parteilos) dem Stadtrat diese Woche vorschlagen, die Errichtung eines Denkmals für Dietl auf städtischem Grund an der Münchner Freiheit zu befürworten.
"Das neue Denkmal soll hinsichtlich seiner Ausmaße keinen größeren Raum einnehmen als das bestehende Denkmal für Helmut Fischer", sagt Biebl in seiner Stadtratsvorlage. Der Stadtrat soll beschließen, die "Schenkung" der Spendengelder anzunehmen. Und einer Mehrheit dürfte nichts im Wege stehen, nachdem sich die größeren Fraktionen zuletzt alle für das Denkmal ausgesprochen hatten.
Die für städtische Flächen zuständige Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) sagte auf AZ-Nachfrage: "Mehr Schwabing als es Helmut Dietl war, geht eigentlich nicht." All die Kultklassiker wie "Kir Royal", "Rossini" oder eben den "Monaco Franze" hätten die Münchner ihm zu verdanken. "Dafür gebührt ihm eine Skulptur neben seinem langjährigen Freund Helmut Fischer vor dem Café Münchner Freiheit."
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