Demonstration Jetzt gilt's in München: Der Protest-Sommer geht weiter

Mehr als 20 000 Demonstranten gehen friedlich „gegen die Politik der Angst“ auf die Straße.
von  AZ/min
Mit bunten und kreativen Plakaten machten sich am Mittwoch rund 21.000 Münchner auf und demonstrierten gegen rechte Hetze.
Mit bunten und kreativen Plakaten machten sich am Mittwoch rund 21.000 Münchner auf und demonstrierten gegen rechte Hetze. © Daniel von Loeper

Mehr als 20 000 Demonstranten gehen friedlich "gegen die Politik der Angst" auf die Straße.

München - Am Tag der Deutschen Einheit hat ein breites Bündnis von Organisationen zur Demonstration am Odeonsplatz aufgerufen. Erschienen sind laut Polizei rund 21.000 Menschen. Mehr Infos zu der Großversammlung finden Sie in unserem News-Blog zur Demo "Jetzt gilt's".

Es ist der Tag der Deutschen Einheit, doch unser Land ist gespalten wie lange nicht mehr", sagt Katharina Schulze (Grüne). "Deshalb geht ihr auf die Straße", wendet sie sich an die Menschenmasse vor ihr, "weil ihr eine Politik wollt, die Brücken baut". Mögen es 25 000 sein oder 21 000, wie die Polizei schätzt; die Veranstalter sprechen sogar von 40 000 Menschen.

Fakt ist, sehr viele Menschen ziehen am Mittwoch über die Briennerstraße, Arcisstraße, Theresienstraße über die Ludwigstraße und zurück auf den Odeonsplatz. Für die Demo "Jetzt gilt’s! Gemeinsam gegen die Politik der Angst" haben sich die Initiatoren von "Ausgehetzt" und "NoPAG" zusammengetan.

Ihre Forderungen nennen sie auf der Bühne nochmals klar: Rücknahme der Änderungen des PAG und des Bayerischen Integrationsgesetzes; individuelle Kennzeichnungspflicht für Polizisten und unabhängige Untersuchungsstelle für Polizeigewalt; Rückbau von Videoüberwachung, keine Staatstrojaner; keine Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete, Abschaffung sicherer Herkunftsländer, keine Zusammenarbeit mit despotischen Regime zur Flüchtlingsabwehr; keine Kriminalisierung von Seenotrettung und Kirchenasyl und Abschaffung der Anker-Zentren.

Die Münchner haben Erfahrungen gemacht in diesem langen Protest-Sommer, es ist die vierte Großdemo seit Mai. Trotzdem tauchen auf jeder Demo neue kluge und witzige Plakate auf. Wie etwa: "Pfeffi statt Pfefferspray" oder "Deine Mudda ist Gefährderin". Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins zeigt sich zufrieden, wie friedlich auch diese Demo verlaufen ist.

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450 Beamte waren im Einsatz, was laut Martins "völlig ausreichend" war. Eine Sprecherin der NoPAG-Jugend fordert die Menschen auf, sich auch außerhalb von Demonstrationen zu solidarisieren, und meint provokant in Hinblick auf die Polizei: "Werdet auch ihr Gefährder!"

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