Demo läuft aus dem Ruder: Drei verletzte Polizisten

München - „Gegen und wegen den neuesten massiven Angriffen der ISIS auf Kobane im Westkurdistan/Rojava“ - unter diesem Motto meldeten die Orgabnisatoren eine Kundgebung für den vergangenen Sonntag an. Die Versammlung begann laut Polizeibericht vom Monta um 14 Uhr am Stachus und verlief über die Sonnenstraße, Landwehrstraße, Goethestraße, Bayerstraße. Sie endete gegen 18.15 Uhr wieder am Karlsplatz.
Schon während der Auftaktkundgebung am Stachus, an der ca. 70 Personen teilnahmen, wurde bei einer Versammlungsteilnehmerin eine verbotene Fahne mit dem Konterfei von Abdullah Öcalan sichergestellt, des Gründers der kurdischen Organisation PKK. Gegen die Aktivistin wurde Anzeige erstattet. Wie die Polizie weiter mitteilte, zeigte sich, dass Kundgebungsmittel und Redebeiträge überwiegend auf das Thema der PKK ausgerichtet waren und nicht auf das angemeldete Thema. Dabei seien auch verbotene Parolen skandiert worden. Am Ende hatten 120 Personen daran teilgenommen.
Nach Beendigung der Versammlung kam es durch die aufgeheizte Stimmung zu einer rassistischen Beleidigung gegen einen in zivil gekleideten Polizeibeamten mit ausländischen Wurzeln. Bei der Festnahme des Beleidigers kam es zu Widerstandshandlungen, bei der drei Beamte verletzt wurden. Nach AZ-Informationen soll einer der Beamten durch Tritte in den Unterleib verletzt wirden sein.
Es wurden zwei Personen festgenommen und zur weiteren Sachbearbeitung zur Polizeiinspektion 11 (Altstadt) verbracht. Insgesamt wurden sechs Anzeigen erstellt. Unter anderem wegen Zeigen einer verbotenen Öcalan-Fahne, zweimal wegen verbotener Parolen, eine Festnahme und Anzeige nach Beleidigung und Widerstand sowie zwei Festnahmen nach gefährlicher Körperverletzung.
Nach Beendigung der Versammlung wurde Anzeige gegen einen Polizeibeamten wegen Körperverletzung gestellt. Die Ermittlungen dazu werden durch das Bayerische Landeskriminalamt geführt.