Demo in München: "Wir wollen mehr Lohn"
MÜNCHEN - Pfeifend und trötend stehen sie vor der kleinen Bühne, auf der eine Gruppe von Männern ein Lied anstimmt. Sie tragen ihre Hauptforderung melodisch vor: „Wir wollen mehr Lohn!“ Müllmänner, Krankenschwestern, Bibliothekarinnen, Busfahrer und Erzieher: Laut Verdi sind 450 Angestellte des öffentlichen Dienstes gestern auf den Marienplatz gekommen, um für mehr Lohn zu streiken.
Viele haben sich große orange Ohren umgeschnallt, auf denen steht: „Mia meng wos Gescheits hean.“
Am Donnerstag beginnen die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst. Sie fordern:
- Eine lineare Erhöhung des Lohns um 6,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro. Das bedeutet für viele Gering- und Mittelverdiener, dass sie faktisch mehr als 6,5 Prozent bekämen. Das würde den städtischen Haushalt für die rund 30000 Angestellten 55 Millionen Euro kosten – klar, dass die Stadt damit nicht einverstanden ist.
- 7,9 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte der Stadtwerke, der Stadtentwässerung und für Beschäftigte im Versorgungsbereich. Roland Groß, Verdi-Fachvorstand für Ver- und Entsorgung, begründet das mit der guten Ertragslage der Stadtwerke.
- 100 Euro mehr für Auszubildende – und die Fahrtkosten zur Berufsschule soll der Arbeitgeber übernehmen.
- Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden.
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