Demo in München: 150 Fahrverbot-Gegner auf der Straße

München - Es war die erste offizielle Demo gegen Fahrverbote in München. Und sie erreichte ihre Zielgruppe: die Dieselfahrer. Insgesamt rund 150 Demonstranten zählte die Polizei am Samstagnachmittag auf der Sonnenstraße. Zwanzig von ihnen griffen zum Mikrofon. Laut Veranstalter, dem Verein "Mobil in Deutschland" (MiD), fahren etwa 250.000 Münchner einen Diesel.
Viele Demonstranten trugen gelbe Westen: "Schnauze voll, kein Kfz-Dieselfahrverbot in Deutschland" stand darauf. Und hörte man zu, fielen auch die Worte "Enteignung" oder "Elektroauto" ziemlich oft.
Für einen kleinen Eklat sorgte der AfD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wiehle, der selbst wohl ebenfalls einen Diesel fährt. Er nutzte die Demo für Parteiwerbung. Im Gespräch mit der AZ distanzierte sich der MiD-Präsident Michael Haberland: "Es war klar abgesprochen, dass keiner der Redner für Parteien oder parteipolitische Inhalte werben und sprechen."
Fahrverbot-Gegner schießen gegen OB Reiter
Trotz allem traf der Veranstalter einen Nerv: Vor allem die Messgrenzwerte wurden am Samstag in Frage gestellt, befeuert durch die aktuellen polarisierenden Debatten zwischen Medizinern. Insgesamt blieb die zweistündige Demonstration friedlich.
Es wurde viel geschimpft am Samstag, auch gegen die Grünen: "Sie trinken Wein und predigen Wasser", sagte ein Redner. Oberbürgermeister Dieter Reiter war ebenfalls Ziel einiger Tiraden. "Der hat sich viel zu früh auf die Fahrverbote festgelegt", hieß es oft.
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