Demo gegen Antisemitismus in München: Am 8. Juni auf dem St.-Jakobs-Platz
München - Münchner sollen nie wieder gleichgültig gegenüber Judenhass sein. Das wünscht sich nicht nur Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, sondern auch ein breites Bündnis politischer, kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen um Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Deshalb ruft die Stadt dazu auf, zur Solidaritätskundgebung "Zusammenstehen gegen Antisemitismus" am 8. Juni um 14.30 Uhr auf dem St.-Jakobs-Platz zu kommen. Am folgenden Tag jährt sich zugleich die Zerstörung der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße zum 80. Mal, die auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers von der nationalsozialistischen Stadtverwaltung mit großem Eifer betrieben wurde.
Knobloch sagt: "Damals wollte sich die eifrige nationalsozialistische Führung der ‘Hauptstadt der Bewegung’ in ihrem Judenhass besonders hervortun – und die Bevölkerung blieb gleichgültig oder stimmte gar zu. 80 Jahre später ist das anders."
In dem Aufruf der Stadt heißt es: "Die Häufung antisemitischer Übergriffe in den vergangenen Wochen entsetzt und erschüttert uns zutiefst. Sie ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, in dem sich menschenfeindliche Einstellungen immer öfter in Form menschenverachtender Parolen und Taten entladen. Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder beziehungsweise immer noch in Angst vor Beschimpfungen und Beleidigungen, vor Ausgrenzung oder vor gewalttätigen Übergriffen leben müssen."