Demo am 15. September in München: Reiter solidarisiert sich mit Ausspekuliert

Mit einem Brief stärkt Oberbürgermeister Dieter Reiter den Organisatoren der "Ausspekuliert"-Demo, die am 15. September in München stattfindet, den Rücken.
von  Florian Zick
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am bei der #ausgehetzt-Demo in München. Zu "Ausspekuliert2 kann er nicht persönlich anwesend sein.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am bei der #ausgehetzt-Demo in München. Zu "Ausspekuliert2 kann er nicht persönlich anwesend sein. © Andreas Gebert/dpa

München – Miete zahlen ist natürlich nie ein Vergnügen. Aber in München: Da tut es teilweise auch richtig weh, was man hier jeden Monat alleine fürs Wohnen locker machen muss.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) unterstützt deshalb auch den Aufruf des Mieterstammtischs, am 15. September unter dem Motto "Ausspekuliert" (Facebook-Veranstaltung) gegen den Münchner Miet-Wahnsinn auf die Straße zu gehen (hier mehr dazu lesen).

"Ich bin froh, dass Sie helfen, dem berechtigten Unmut vieler Münchner Mieter Ausdruck zu verleihen", schreibt der OB in einem Brief an Tilmann Schaich, den Hauptorganisator der geplanten Demo.

Dieter Reiter appelliert an private Vermieter

Reiter nimmt in seinem Schreiben auch Bezug auf die kommunale Mietpreisbremse, die der Stadtrat vor gut einem Monat erlassen hat. Die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften dürfen die Mieten demnach nur noch alle fünf Jahre um maximal zehn Prozent erhöhen. Momentan sind 15 Prozent erlaubt – und das auch schon innerhalb von drei Jahren.

Die Krux an der Sache ist, dass diese kommunale Mietpreisbremse freilich nur für städtische Wohnungen gelten kann. Reiter appelliert deshalb an die "gesellschaftliche Verantwortung" von privaten Vermietern. Diese sollten sich im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Münchner Mietpreisbremse anschließen, findet Reiter. So, wie es das Katholische Siedlungswerk bereits getan habe.

Man dürfe nicht zulassen, "dass Wohnen zu einem Luxusgut wird", schreibt Reiter. Dafür sei es nötig, im Zusammenspiel von allen gesellschaftlichen und politischen Akteuren auch öffentlich Druck auf die Immobilienwirtschaft auszuüben.

Das klingt nun schwer danach, als hätte sich Reiter für den 15. September schon fix eine Demo-Teilnahme im Kalender notiert. Allerdings: Der OB ist an diesem Tag verhindert. Die Mieten retten müssen an diesem Tag die restlichen Münchner.

Lesen Sie hier: Mieter-Stammtisch - Wie die Münchner sich organisieren

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