Dealer vor Gericht: Das Heroin war im Auto versteckt
Zwei mutmaßliche Drogenhändler, ihr Zulieferer und eine Kurierin sitzen seit Dienstag vor Gericht.
München - Das Rauschgift war fachmännisch unter der Motorhaube im Klimakompressor versteckt. Ein Kilo Heroin sollte in München ausgepackt werden. Doch dazu kam es laut Anklage nicht. Denn die Fahrerin des Audi und die beiden Abnehmer des Heroins konnten am 21. November 2018 exakt um 13.52 Uhr von der Polizei festgenommen werden.
Seit Dienstag müssen sich die Kurierin (39), die beiden mutmaßlichen Drogenhändler und ihr Zulieferer vor Gericht verantworten. Und das nicht nur für den Herointransport vom 21. November.
Handel mit Heroin und Kokain - Angeklagte schweigen
Milos G. (43), der an Krücken in den Gerichtssaal humpelte, und der gleichaltrige Kristiijan D. sollen laut Anklage seit Anfang 2018 einen schwunghaften Handel mit Heroin und Kokain aufgezogen haben. Münchner Haupttäter ist für die Ermittler Milos G., der von seinem Komplizen Kristijan D. vertreten wurde, wenn dieser verhindert war. Die Umschlagplätze lagen zumeist in der Nähe der Wohnungen der Angeklagten am Westpark und in der Nähe des Nordbads.
Vladimir Z. (35) gilt den Ermittlern als Hintermann, der von Bulgarien aus länderübergreifend den Handel mit Heroin betrieb. Sein System funktionierte so: Zunächst schickte der 35-Jährige auf Bestellung die Fahrzeuge mit der Heroinfracht los. So bestellten die beiden Münchner Dealer bei ihm 2018 im September 500 Gramm Heroin. Laut Anklage zahlten sie dafür 22.800 Euro. Das Geld für Vladimir Z. transportierten Fernbusfahrer nach Bulgarien.
Zum Prozessauftakt am Dienstag schweigen die drei angeklagten Männer zu den Vorwürfen. Nur die Kurierfahrerin kündigt an, sich zur Sache äußern zu wollen. Der Prozess wird fortgesetzt.
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