DBB bestreikt bayerischen Nahverkehr

Im festgefahrenen Tarifstreit im kommunalen Nahverkehr Bayerns haben am Freitagmorgen Angestellte im Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr die Arbeit niedergelegt. Bis 10 Uhr soll der Streik dauern.
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Der Streik im Nahverkehr dauert an
Martha Schlüter Der Streik im Nahverkehr dauert an

MÜNCHEN - Im festgefahrenen Tarifstreit im kommunalen Nahverkehr Bayerns haben am Freitagmorgen Angestellte im Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr die Arbeit niedergelegt. Bis 10 Uhr soll der Streik dauern.

Dem Aufruf des Deutschen Beamtenbundes (DBB Tarifunion) seien die Mitglieder in München, Augsburg und Nürnberg gefolgt, sagte die DBB-Sprecherin Cornelia Krüger. „Das war ein deutliches Zeichen zum Auftakt.“

Eine genaue Zahl der Streikenden konnte sie zunächst jedoch nicht nennen. Anders als die Gewerkschaft Verdi hatte sich der DBB zuvor nicht mit den Arbeitgebern auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt und die Verhandlungen für gescheitert erklärt.

Der Streik sollte noch bis zum Ende der Frühschicht um 10.00 Uhr dauern. Schwerpunkt war den Angaben zufolge der morgendliche Verkehr in München. Hier soll von 4.00 Uhr an besonders der U-Bahnbetrieb erheblich eingeschränkt gewesen sein. Die Arbeit legten neben den Fahrern auch Arbeiter in den Stellwerken nieder, wo die Linienführung gesteuert wird. Die betroffene Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) war zunächst nicht erreichbar, auch in Augsburg gab es keine Auskünfte.

In Nürnberg waren den Angaben der Verkehrsaktiengesellschaft VAG zufolge insbesondere Pendler in Bussen und Straßenbahnen betroffen. Rund 20 der 75 Buslinien und 9 der 34 Straßenbahnlinien fielen aus. In Fürth und Erlangen kam es zu sehr wenigen Ausfällen. „Insgesamt versuchen wir unseren Betrieb aufrecht zu erhalten soweit es geht, aber mit Einschränkungen“, sagte VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger am Freitagmorgen. „Es ist kein Komplettausfall, aber ein Ausfall einzelner Verbindungen.“

Der DBB vertritt rund 1000 der 6500 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr Bayerns und sie führt für die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) die Tarifverhandlungen. Der GdL gehört die Mehrheit des Fahrpersonals in München an, darunter auch Kontrolleure.

Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV), aber auch Verdi hatten bereits vor einigen Tagen den DBB für seine Haltung scharf kritisiert und die Streikpläne verurteilt. Die Gewerkschaft und die Arbeitgeber hatten eine Tarifeinigung erzielt, wonach die Beschäftigten 3,5 Prozent mehr Geld erhalten sollen. Der Beamtenbund will diese Einigung nicht mittragen. Er forderte zuletzt insgesamt fünf Prozent mehr Gehalt und eine Arbeitszeit-Anrechnung der Leerzeit zwischen den Schichten.

DBB-Verhandlungsführer Willi Russ hatte am Donnerstag in der Streikmitteilung um Verständnis bei den Fahrgästen geworben: „Die Fahrerinnen und Fahrer leiden massiv unter den schlechten Arbeitsbedingungen, was letztlich direkte Auswirkungen auf den tagtäglichen sicheren Transport Tausender Fahrgäste hat.“ Es liege nun an den Arbeitgebern an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Gewerkschaftssprecherin Krüger sprach am Freitag davon, dass weitere Streiks folgen würden. „Das ist nur der Auftakt und ein starkes Signal, aber das waren noch nicht 100 Prozent Anstrengung.“

dpa

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