Dauerbaustelle: Die Stammstrecke macht zu!

S-Bahn-Kunden müssen sich auf einige Unannehmlichkeiten gefasst machen. Die AZ gibt einen Überblick über die Planungen.
Julia Lenders |
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Die Stammstrecke macht mal wieder dicht: Vier Wochenenden lang.
Martha Schlüter/ddp Die Stammstrecke macht mal wieder dicht: Vier Wochenenden lang.

München - S-Bahn-Kunden werden heuer noch viel Geduld brauchen. Die Stammstrecke wird ab der zweiten Julihälfte zur Dauerbaustelle – mal mit mehr, mal mit weniger Einschränkungen für die Fahrgäste. Die AZ erklärt, was auf die Pendler zukommt.

Der Anlass

Die Arbeiten haben schon 2011 begonnen, im vorigen Jahr war der Tunnel deshalb bereits an sieben Wochenenden dicht. Jetzt geht’s weiter: Der Brandschutz wird erneuert, asbesthaltige Funkenschutz-Platten werden abgebaut. In allen Stationen soll es eine neue, einheitliche Decke geben. Arbeiter werden Schienen auswechseln und bei der Beleuchtung nachbessern.

Zudem muss das Wehrkammertor zwischen Isartor und Rosenheimer Platz gewartet werden. Es dient dazu, dass die Haltestellen im Falle von Überflutungen nicht vollaufen.

Zeitgleich wird der S-Bahnhof an der Donnersbergerbrücke umgebaut, so dass er danach barrierefrei ist. Zehn Millionen Euro kostet allein das – und in den Brandschutz auf der Stammstrecke werden über den Gesamtzeitraum von vier Jahren weitere 66 Millionen Euro investiert.

Die Sperrungen

Es gibt drei unterschiedliche Bauphasen und zahlreiche Nächte, in denen gewerkelt wird. Welchen Beeinträchtigungen die Fahrgäste auf den einzelnen S-Bahn-Linien ausgesetzt sind, wird die Abendzeitung jeweils ausführlich darstellen, bevor die Bau-Abschnitte anfangen.

Nacht-Arbeiten: Sie beginnen ab 22. Juli und finden dann bis Ende Dezember in 56 Nächten statt, und zwar ausschließlich unter der Woche (siehe Kalender). Jeweils von 22.15 bis 4.45 Uhr werden zwei Gleise an der Donnersbergerbrücke gesperrt. Einen Schienenersatzverkehr braucht es in dieser Zeit nicht. Zwischen Pasing und Ostbahnhof ist alle 20 Minuten eine Pendel-S-Bahn unterwegs, zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof soll ein Zehn-Minuten-Takt gelten.

Phase 1 (2. bis 26. August) : Das ist die heiße Phase, in der sowohl der Bahnhof an der Donnersbergerbrücke als auch der Tunnel gesperrt sind. An vier Wochenenden im August geht auf der Stammstrecke gar nichts mehr. Von Laim bis zum Ostbahnhof müssen Fahrgäste auf Busse ausweichen. Wobei diese nicht am Marienplatz, sondern nur am Odeonsplatz halten werden. Warum? Weil in dieser Zeit auch überirdisch kräftig gebuddelt und gearbeitet wird.

Phase 2 (30. August bis 16. September): Der Halt an der Donnersbergerbrücke bleibt weiter gesperrt, dafür ist ab Ende August nur noch ein Teil der Stammstrecke dicht. An drei Wochenenden (je freitags 22.15 bis montags 4.45 Uhr) fahren zwischen Hackerbrücke und Laim wieder keine S-Bahnen, sondern nur Busse.

Auf dem Stammstrecken-Abschnitt zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof ist dagegen alle 15 Minuten eine Pendel-S-Bahn unterwegs.

Phase 3 (11. Oktober bis 2. Dezember): An acht Wochenenden in dieser Zeit sind nur noch zwei Gleise an der Donnersbergerbrücke gesperrt. Das sind die S-Bahn-Kunden dann ja schon aus zahlreichen Nächten gewöhnt, in denen dort gearbeitet wurde.

Die Pausen

Zur Wiesn-Zeit gibt es eine gut dreiwöchige Bau-Unterbrechung. Nach der langen Einkaufsnacht am 6. September beginnt die Sperrung erst um 0.30 Uhr, und die Adventswochenenden bleiben mit Ausnahme des ersten von den Bauarbeiten verschont. Allerdings finden 15 Bundesligaspiele in der Arena statt, während der Stammstreckenverkehr beeinträchtigt ist.

Wolfgang Fischer von der Unternehmensinitiative City-Partner ist nicht begeistert angesichts all der Beeinträchtigungen. Er sagt aber auch: „Die größten Spitzen wurden entschärft.“ Übers Wirtschaftsministerium versucht City Partner jetzt noch, das erste Adventswochenende baufrei zu bekommen.

Informationen

300 000 Flyer, auffälligere Schilder, viele Helfer, die teils auch Tickets verkaufen – die S-Bahn will versuchen, ihre Kunden umfassend zu informieren. Ein Teil wird gewiss auf andere Verkehrsmittel ausweichen – etwa die U5, die verstärkt wird. S-Bahn-Chef Bernhard Weisser weiß: „Die Fahrgasteinbußen werden erheblich sein.“ Trotzdem sei er froh, dass investiert werde.

Auch nächstes Jahr wird die Stammstrecke wieder an mehreren Wochenenden dicht sein.

 

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