"Das wird keine Hummer-Halle!"
MÜNCHEN Jetzt ist die Schlüsselübergabe perfekt: Hans Hammer hat sein Eigentum in Besitz genommen. Ab Montag beginnt der Umbau der Schrannenhalle, Mitte September soll bereits Neueröffnung sein. Was Hammer vorhat:
Markthalle: „In erster Linie soll die Schranne eine Lebensmittelhandelshalle sein”, sagt Hammer. Die Stände werden in Vierer-Inseln angeordnet, manche mieten auch eine ganze Insel, so dass die Areale zwischen elf und 56 Quadratmeter groß sind. Insgesamt sind es maximal 30 Anbieter, einige ziehen vom Viktualienmarkt rüber. Noch sind nicht alle Verträge unterschrieben.
Produkte: Hammer nennt sie „hochwertige Produkte, aber nicht überkandidelt”. Ein Händler biete Essigsorten, ein anderer Schinken und Speck, einer Oliven. Die Produkte kommen aus der Region, Italien und Frankreich mit einrechnet. Ins Untergeschoss kommt ein Hersteller von Wohn- und Küchendesign.
Gastronomie: Das Pschorr-Wirtshaus bleibt erhalten, bis zum Jahr 2025 ist der Vertrag mit Hacker-Pschorr verlängert. „Wir sind froh, dass jetzt alles zur Ruhe kommt und sind sehr zuversichtlich”, sagt Brauerei-Chef Andreas Steinfatt. Neu einziehen wird Michael Käfer, der knapp ein Drittel der Halle einnimmt: Mit Ständen und einem Marktrestaurant. „Es wird aber keine Champagner- oder Hummerhalle”, sagt Hammer. Käfer werde günstiger sein als in der Prinzregentenstraße. Zusätzliche Fressbuden gibt es nicht. Die Händler werden lediglich einige ihrer Produkte zum Verzehr anbieten.
Umbau: Oberstes Prinzip ist Transparenz. Alle vier Meter soll es große Glastüren geben, die tagsüber offen sind, damit die Besucher durchgehen können. „Die Schranne soll kein Riegel mehr sein, der mitten im Viertel steht”, sagt Hammer. Im Winter gibt es weniger Eingänge. Zwischen den Ständen sollen keine Gitter, Wände oder andere Barrieren sein. Käfers Küche wird ins Untergeschoss kommen, die Empore beim Durchgang zum Pschorr verschwindet.
Öffnungszeiten: Die Händler verpflichten sich, von 9 bis 20 Uhr zu öffnen, danach macht auch Käfer meistens zu – es sei denn, es ist eine extra Veranstaltung, siehe Kultur. Sonntags ist in der Regel zu.
Kultur: Es sind Lesungen geplant, ab und zu Musik, zum Beispiel eine Jazz-Matinee bei Käfer. Auch Stammtische zu einzelnen Themen sind im Gespräch. Die Disco im Untergeschoss verschwindet. Hammer versichert: „Die Zeiten von After-Wiesn-Partys, Public-Viewings oder Flatrate-Events sind vorbei.”