Das wilde Niederbayern und seine Bewohner
Martin Grossmann präsentiert „Des Wahnsinns fette Beute“ in der Drehleier
Martin Grossmann war in Ottis Schlachthof, hat in Franz Xaver Bogners TV-Serie „München 7“ mitgespielt, und das Bayerische Fernsehen hat ein Porträt über ihn gedreht. Nach drei Bühnenprogrammen ist für ihn jetzt der Moment gekommen, wo die größten Momente in einem „Best Off“ zusammengestellt werden. „Des Wahnsinns fette Beute“ heißt es, und im Pressetext stellt sich Grossmann als einer vor, der das Recht hat, sich hemmungslos selber zu ehren. Als Träger des „Kabarettnobelpreises, des simbabwischen Kabarettpreises und der Danziger Ostseeschwalbe“, als „Präsident des europäischen Kabaretthofes“ ist dieser Grossmann ein Künstler von weltgeschichtlichem Format.
Dass neben Satire und Witz auch die Lügengeschichte zu seinem Repertoire gehört, mag man einem Pfundskerl wie ihm nicht verübeln. Für einen der im Kohlenpott geboren wurde, hat es Grossmann weit, immerhin bis in die niederbayerische Heimat der Mutter gebracht. Für die Karriere ein unverzichtbarer Vorteil. Denn in Niederbayern fand Grossmann seine Typen zwischen Hilfssheriffs und alten Großbauern. Es sind diese Menschen, die mit schweren Zungen durchs Leben poltern, hinter deren gerne als putzig belächelter Fassade sich aber ein wundersames Leben mit all seinen Grausamkeiten verbirgt.
Christian Jooß
Drehleier, Rosenheimer Straße 123, bis Samstag, 20.30 Uhr, Eintritt: 18, erm. 15 Euro, Tel. 4827 42, Infos unter www.theater-drehleier.de
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