Das waren die letzten Worte von Ali David S.
München - Knapp drei Wochen ist es her, dass der 18-jährige Ali David S. neun Menschen im OEZ erschoss und sich dann später selbst das Leben nahm. Wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtet, wollte er sich aber eigentlich von der Polizei erschießen lassen.
Gegen 20.30 Uhr traf Ali David S. in der Henckyestraße auf eine Zivilstreife. Die Beamten sprachen ihn an. Daraufhin soll der Amokläufer geantwortet haben: "Erschießt mich doch." Die Polizisten allerdings zogen sich zurück, Ali David S. nahm seine Waffe und tötete sich selbst.
"Suicide by cop"
Dieses Muster nennt man "Suicide by cop". Lebensmüde oder verwirrte Menschen zwingen Polizisten manchmal zum Todesschuss. Ein provozierter Suizid ist eine Extremsituation, selbst für abgebrühte Polizisten. Die Beamten dürfen ihre Waffen nur in Extremsituationen einsetzen. Gründe sind meist Notwehr oder der Schutz eines Bedrohten. Das Schießen ist im Ernstfall aber auch erlaubt, wenn schwere Verbrechen oder die Flucht eines gefährlichen Täters nicht anders verhindert werden können. Falls möglich, muss der Gebrauch der Waffe angedroht ("Polizei, Waffe weg") oder ein Warnschuss abgefeuert werden.
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Leiche von Ali David. S freigegeben
Die Leiche von Ali David S. wurde mittlerweile von den Behörden freigegeben und können bestattet werden. Das gab das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaften von München am Dienstag bekannt. Ein Sprecher des LKA sagte, die Beisetzung sei "Sache der Familie". Deshalb könnten die Behörden über das weitere Prozedere keine Auskunft geben. Die Obduktion der Leiche wurde laut Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am 23. Juli 2016 durchgeführt. Zu den genaueren Umständen des Todes der Opfer des Amoklaufs wollte sich das LKA aus Pietätsgründen nicht äußern.