Das wahre Leben des Rudolph Moshammer

Nach außen hin war er der Strahlemann und Liebling der Münchner. Aber in Wahrheit war Rudolph Moshammer ein anderer. Eine ARD-Doku zeigt heute die Hintergründe seiner Ermordung im Januar 2005
MÜNCHEN Nach außen hin war er der Strahlemann und Liebling der Münchner. Aber in Wahrheit war Rudolph Moshammer ein anderer. Alle Facetten des exzentrischen Selbstdarstellers und sein grausamer Tod werden heute (21 Uhr) in der ARD beleuchtet – in einer Dokumentation unter dem Titel „Der einsame Tod des Modemachers“.
Das aufbrausende Temperament des Modehändlers war für seine Mitarbeiter die Hölle. Vor allem an Tagen, an denen die Boutique in der Maximilianstraße zwar voller Kunden war, aber kaum jemand etwas kaufte. Da mochte keiner in seiner Nähe sein. „Es kam vor, dass er alle auf einen Schlag entlassen und sie auf der Stelle zur Tür hinaus geworfen hat“, sagt Andreas Kaplan, der als Fahrer und Diener für Mosi arbeitete.
Detailliert schildert die ARD-Doku Moshammers Weg vom kleinen Verkäufer zum Liebling der Schickeria, zum Wohltäter, der an Weihnachten persönlich Geschenke an Obdachlose verteilte. Aber auch darüber, dass er nachts durchs Bahnhofsviertel fuhr – auf der Suche nach jungen Männern. Dabei hatte es Moshammer nicht auf die Stricher-Szene abgesehen.
Ihn reizten Männer, die er zu einem homosexuellen Abenteuer verführen konnte. Bis zu 2000 Euro bot er ihnen für einen „Ausrutscher“, gebärdete sich dann aber launisch und zierte sich bei der Bezahlung. Zuletzt bei Herisch A. Am 14. Januar 2005 wird Moshammer von dem 25-jährigen Iraker ermordet. In der Doku kommt dessen Anwalt Adam Ahmed zu Wort, die Details des Mordes werden genannt.