„Das trifft die Fahrgäste besonders hart“
Ein Streik zur Wiesn – das bedeutet Chaos pur in München. Die ersten Reaktionen
MÜNCHEN Mit Entsetzen reagiert Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl auf die drohenden Streiks im öffentlichen Nahverkehr zum Oktoberfest.
„Ich appelliere an die Solidarität aller Verhandlungsführer mit diesem großen wichtigen Fest“, sagte Weishäupl gestern. Sie hoffe, „dass dieser Ernstfall nicht eintreten wird“. Gleichzeitig sei sie optimistisch, dass die Verhandlungen bis zum Wiesn-Beginn abgeschlossen seien, so die Wiesn-Chefin.
MVG-Chef Herbert König beharrt aber auf seinem Standpunkt. „Die GDL-Forderungen sind Realitätsverlust pur“, sagte er der AZ. „Sie würden die Personalkosten um Millionenbeträge erhöhen, bei der MVG um rund 6 Millionen Euro jährlich, zusätzlich zu den rund 4 Millionen Mehrkosten, die schon der Tarifabschluss mit den beiden anderen Gewerkschaften Verdi und GÖD kostet.“ Zugleich warnt König: „Die Fahrpreise im Nahverkehr Bayerns würden sich massiv erhöhen.“ Der Arbeitskampf der GDL würde auf dem Rücken der MVG-Fahrgäste ausgetragen.
Andreas Nagel von der Organisation „Aktion Münchner Fahrgäste“ warnt: „Vermutlich wird es einen überraschenden Streik geben. Dies trifft die Fahrgäste natürlich besonders hart. Der drohende Streik erfüllt uns mit großer Sorge. Wir appellieren an die Tarifparteien, sich am Verhandlungstisch zu einigen. Leider scheint es derzeit keine Gespräche zu geben.“ ah
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