Das tote Baby am Landtag: Maxi wird endlich beerdigt
MÜNCHEN - Das tote Baby, welches am Landtag gefunden wurde, findet nach einem Jahr endlich seine letzte Ruhe am Ostfriedhof.
Über ein Jahr lang lag die Leiche der kleinen Maxi im Kühlhaus in der Münchner Rechtsmedizin. Jetzt soll das kleine Mädchen, dessen trauriges Schicksal unzählige Münchner rührte, endlich eine würdige Ruhestätte bekommen. Nach AZ-Informationen soll das Mädchen am Freitag am Ostfriedhof beigesetzt werden.
Einem Münchner Ehepaar ging das Schicksal des Babys so nahe, dass es sich persönlich um die Beisetzung kümmerte. Um die Eheleute bildete sich eine kleine private Initiative, die auch die Kosten übernimmt.
Maxi war Anfang Oktober 2009 in den Maximiliansanlagen nahe des Landtags unter einer Buche gefunden worden (AZ berichtete). Bis heute ist unklar, wer den toten Säugling dort in einer Plastiktüte verscharrt hatte – und wer die Mutter ist. Der Leichnam war bereits so verwest, dass erst bei der Obduktion festgestellt werden konnte, dass es sich um ein Mädchen handelte.
Beamte der Mordkommission gaben ihm den Namen „Maxi“. Möglicherweise stammt die Mutter des Kindes aus Osteuropa. Dafür spricht die Isotopen-Analyse, die bei dem toten Baby durchgeführt wurde. Die Werte erlauben Rückschlüsse darauf, wo die Mutter gelebt haben könnte. Doch weiter kamen die Fahnder damit nicht.
Vergangene Woche wurde die Leiche des Babys von der Staatsanwaltschaft freigegeben. Von Anfang an hatten sich die zuständigen Ermittler der Mordkommission gemeinsam mit der städtischen Friedhofsverwaltung um eine würdige Beisetzung des Babys bemüht.
Zunächst war eine Beisetzung „von Amts wegen“ geplant. So ist es üblich, wenn keine Angehörigen ermittelt werden können. In diesen Fällen übernimmt die Stadt die Kosten. Für Maxi war geplant, dass sie an der „Schnecke“ auf dem Waldfriedhof ihre letzte Ruhestätte findet. Dort liegen bereits andere Kinder.
Jetzt die tröstliche Wende: Das Ehepaar meldete sich bei den Behörden, wollte sich persönlich um Maxis Beisetzung kümmern. Die Eheleute wollen anonym bleiben. Die Trauerrede wird Polizeidekan Andreas Simbeck halten. Nina Job
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