Das Tierheim nimmt keine Katzen mehr auf
München - „Katzen werden heutzutage weggeschmissen wie Müll. Das wird immer schlimmer.“ Judith Brettmeister, Sprecherin des Münchner Tierschutzvereins, ist wütend. „Wir bekommen zur Zeit tonnenweise Fundkatzen rein und keinen interessiert’s.“
Das traurige Resultat: Das Katzenhaus im Riemer Tierheim ist bis auf wenige Not-Plätze voll belegt. „Privatleute, die jetzt ihre Katze abgeben wollen, werden auf eine Liste gesetzt und müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen", sagt Brettmeister.
Rund 200 Stubentiger schnurren und maunzen derzeit auf dem Tierheim-Gelände. Früher stieg die Zahl der Bewohner zur Sommerferien-Zeit regelmäßig um etwa 30 Prozent. „Aber mittlerweile haben wir zur Urlaubszeit viel mehr Tiere, die abgegeben oder ausgesetzt werden.“
Zu allem Überfluss sei jetzt auch noch eine Zucht-Auflösung dazugekommen: Auf einen Schlag musste das Tierheim gleich mehrere Karthäuser-Katzen aufnehmen.
Nichts geht mehr. Die wenigen freien Plätze sind für beschlagnahmte und Fundkatzen reserviert. Nächste Woche könnte sich die Situation leicht entspannen: Dann sollen die ersten Tiere ins neue Katzenhaus einziehen. Dort ist Raum für 200 Stubentiger.
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