Das "Sub" bezieht neue Räume in der Müllerstraße

Schwules Zentrum, neue Adresse: Das "Sub" residiert ab jetzt im Glockenbachviertel in der Müllerstraße 14. Die Angebote: Ausgehen, Schach spielen, lesen
München - Nur einen Katzensprung von der Schrannenhalle und dem jüdischen Kulturzentrum entfernt hat jetzt das Sub – das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum in der Müllerstraße 14 seine neuen Räume bezogen.
Bis Mitternacht haben die Vereinsmitglieder im neuen Café gewerkelt. Es riecht überall nach frischer Farbe. Die Silikonfugen an den Fensterbrettern sind noch feucht. „Da steckt eine Menge Arbeit drin“, erzählt Sub-Vorstand Uwe Hagenberg. Seit zwei Monaten haben an jedem Wochenende mindestens fünf Freiwillige von früh bis spät geschuftet. „Ohne die viele ehrenamtliche Arbeit wäre das Projekt nicht umzusetzen gewesen“, sagt Geschäftsführer Christian Schultze. 200. 000 Euro hat der Verein in sein Zuhause investiert. Die Stadt unterstützt die Arbeit des Sub jedes Jahr mit 350.000 Euro.
Aushängeschild des neuen Sub ist das Café. Hell, freundlich, samstags soll es bereits um 15 Uhr öffnen. Um Kaffee und Kuchen kümmern sich die Jungs der Gruppe „Gay&Gray“. „Wir werden weiterhin die preiswertesten Getränke und auch die günstigsten Kuchen im Viertel anbieten“, verspricht Christian Schultze.
Schulze spielt damit auf den rasanten Wandel an, den das Glockenbachviertel in den letzten Jahren erlebt hat. Noch bis vor wenigen Jahren lebten hier vor allem alteingessenene Münchner, darunter viele Schwule und Lesben.
Heute locken die Bars, Restaurants und Cafés ein anderes Publikum an. „Das sind vorgeglühte, junge Heterogruppen, die auf ein homosexuelles Stammpublikum treffen“, beschreibt Christopher Knoll von der Beratungsstelle des Sub das Konfliktpotenzial.
Die Zahl der Läden, in den sich homosexuelles Publikum trifft, hat sich in nur fünf Jahren nahezu halbiert, erzählt Uwe Hagenberg. Auch die Mietsituation hat sich dramatisch verändert. Das ganze Viertel ist im Umbruch. Um so glücklicher ist man, dass die zentrale Münchner Anlaufstelle für Homosexuelle vor Ort bleibt.
Die Angebote: Ausgehen, Schach spielen, lesen
Mit den neuen Räumen ist das Sub der Vision eines schwulen Bürgerzentrums einen gewaltigen Schritt näher gekommen.