Das Stadtmuseum der Zukunft

München - Eine futuristische Museumshalle mit Glasdach im Innenhof, ein neuer Eingang, der sich zur City hin öffnet und neue Flächen für Wechselausstellungen: Das Münchner Stadtmuseum am St.-Jakobs-Platz (1888 eröffnet), das größte kommunale Museum Deutschlands, bekommt ein ganz neues Gesicht.
In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat den Zuschlag für die rund 100-Millionen-Euro-teure Generalsanierung an das Architekturbüro Auer Weber gegeben. Damit dürfen die Münchner, die auch schon den Wettbewerb für den Münchner Hauptbahnhof gewonnen haben, nun konkreter weiterplanen.
Das Problem beim Umbau: Große Teile des Stadtmuseums stehen unter Denkmalschutz. Darunter sind auch die eher schlichten Fassaden (erbaut 1959-64) am Rosental und am Oberanger. Die Trakte im Nordteil sind teilweise in ziemlich marodem Zustand. Den Sicherheitsstandards entsprechen sie jedenfalls längst nicht mehr.
Was ist nun geplant?
Für das Denkmalschutzproblem haben Auer Weber eine kluge Lösung gefunden: Die Architekten wollen in den nördlichen Innenhof, der bisher kaum genutzt wurde, einen kubusförmigen Neubau pflanzen. Darüber wird der gesamte Hof überdacht – und so zu einer Art Museumshalle. Stege sollen schließlich die einzelnen Sammlungsbereiche verbinden. So wird das gesamte Areal offener und durchgängiger.
Der künftige Eingang soll auf der Nordseite liegen, also vom Rindermarkt und damit direkt von der Innenstadt zugänglich sein. Dazu entstehen neue Flächen für Wechselausstellungen und ein größerer Vortragssaal.
OB Dieter Reiter (SPD) ist angetan von den Auer Weber-Plänen: Der Nordhof werde vom Hinterhof zu einem attraktiven öffentlichen Raum. „München kann stolz sein auf ein weiteres kulturpolitisch bedeutendes Museumsprojekt.“
Das Stadtmuseum, in dem unter anderen 100.000 historische grafische "München"-Blätter untergebracht sind, besteht aus sechs Gebäudeteilen und zwei Innenhöfen. Das älteste Gebäude, das historische Zeughaus aus dem Jahr 1500, das am Südende des Oberangers steht, ist schon saniert. Ebenso der Bau in der Mitte.
Neu gestaltet werden aber das Filmmuseum und das Stadtcafé am Sebastiansplatz. Hier soll ein neues „Altmünchner Wirtshaus“ eröffnen.
Um den Umbau und die Sanierung hatten sich 2013 insgesamt 23 Architektenbüros beworben (einige Entwürfe sind aktuell im Saal des Stadtmuseums am St.-Jakobs-Platz zu sehen). Geplanter Baubeginn ist 2016. Ob's dabei bleibt, wird man sehen.