Das sind Münchens schönste Seiten: (Weihnachts-)Tipps für Kenner und Liebhaber

Falls Sie noch ein paar Anregungen für Weihnachten brauchen – bitte sehr. München wie aus dem Bilderbuch, in all seinen Facetten. Die AZ-Tipps aus der Bücherecke für Kenner und Liebhaber.
Thomas Müller, Robert Braunmüller, AZ/vi, AZ/bf, Adrian Prechtel, AZ-Redaktion |
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Das Münchner Kindl und seine Liebe zum Bier: Die offizielle Wappenfigur Münchens, 1957 gestaltet von Eduard Ege, ist ein nach rechtsblinkender Mönch mit Eidbuch in der einen Hand, die andere Hand zum Schwur erhoben.
Mit der Geschichte des Münchner Kindls beschäftigt sich Rudolf Elhardt in seinem Buch "Vom Stadtwappen zur Werbe-Ikone: Das Münchner Kindl". Elhardt zeigt die unterschiedlichen Darstellungen der Symbolfigur vor allem auf alten Postkarten – und die Wandlungen, die das Kindl im Laufe der Zeit erfahren hat. Und die Zwecke, für das das Kindl eingespannt wurde.
Ein zentrales Thema ist dabei aber stets konstant geblieben: das Bier. Ein Kind und Bier? Für Stadt und die Werbe-Industrie war das offenbar kein Widerspruch. Der Autor Rudolf Elhardt führt das auf den Brauch zurück, dass viele Kinder mit dem Maßkrug abends zum Wirt geschickt wurden, um für den Vater Bier zu holen.
Ab der Jahrhundertwende (und auch noch zur Hitler-Zeit) gab es Unmengen an Postkarten mit einem kleinen Mädchen in Mönchskutte mit Bierkrug in der Hand. In der unmittelbaren Nachkriegszeit wirbt es dann schon mal für Demokratie und Frieden. Ansonsten freilich viel Oktoberfest, das ohne Münchner Kindl undenkbar war und bis heute ist. Ein vergnügliches Büchlein mit vielen Abbildungen vor allem zum Durchschauen.
Roderer Verlag 13 Das Münchner Kindl und seine Liebe zum Bier: Die offizielle Wappenfigur Münchens, 1957 gestaltet von Eduard Ege, ist ein nach rechtsblinkender Mönch mit Eidbuch in der einen Hand, die andere Hand zum Schwur erhoben. Mit der Geschichte des Münchner Kindls beschäftigt sich Rudolf Elhardt in seinem Buch "Vom Stadtwappen zur Werbe-Ikone: Das Münchner Kindl". Elhardt zeigt die unterschiedlichen Darstellungen der Symbolfigur vor allem auf alten Postkarten – und die Wandlungen, die das Kindl im Laufe der Zeit erfahren hat. Und die Zwecke, für das das Kindl eingespannt wurde. Ein zentrales Thema ist dabei aber stets konstant geblieben: das Bier. Ein Kind und Bier? Für Stadt und die Werbe-Industrie war das offenbar kein Widerspruch. Der Autor Rudolf Elhardt führt das auf den Brauch zurück, dass viele Kinder mit dem Maßkrug abends zum Wirt geschickt wurden, um für den Vater Bier zu holen. Ab der Jahrhundertwende (und auch noch zur Hitler-Zeit) gab es Unmengen an Postkarten mit einem kleinen Mädchen in Mönchskutte mit Bierkrug in der Hand. In der unmittelbaren Nachkriegszeit wirbt es dann schon mal für Demokratie und Frieden. Ansonsten freilich viel Oktoberfest, das ohne Münchner Kindl undenkbar war und bis heute ist. Ein vergnügliches Büchlein mit vielen Abbildungen vor allem zum Durchschauen.
Diese historische Entdeckungsreise durch die Stadt ist ein echter Tipp: "München wiederentdeckt" (Teil 2, Filmwerte GmbH, 17,90 Euro).
Historische Szenen aus der Stadt, die das Münchner Leben in den Jahren 1921 bis 1965 zeigen. Die AZ-Sondervorführung im Arri-Kino am 18. November war restlos ausgebucht!
Zu sehen sind allesamt filmische Raritäten, die jahrelang in den unterschiedlichsten Archiven (BR, Stadtarchiv München, Bundesarchiv-Filmarchiv in Berlin und Deutsche Kinemathek) geschlummert haben und jetzt von zum Leben erweckt worden sind. Eine spannende, witzige, skurrile und melancholische Zeitreise durch ein München, das es so schon lange nicht mehr gibt – angefangen 1921 bei der Beisetzung Ludwig III., einer urkomischen Verkehrserziehung von 1924, Nachkriegsbilder (1947), ein Streifzug durch die Wirtschaftswunderzeit (1957) oder eine Tramfahrt von 1965.
Filmwerte GmbH 13 Diese historische Entdeckungsreise durch die Stadt ist ein echter Tipp: "München wiederentdeckt" (Teil 2, Filmwerte GmbH, 17,90 Euro). Historische Szenen aus der Stadt, die das Münchner Leben in den Jahren 1921 bis 1965 zeigen. Die AZ-Sondervorführung im Arri-Kino am 18. November war restlos ausgebucht! Zu sehen sind allesamt filmische Raritäten, die jahrelang in den unterschiedlichsten Archiven (BR, Stadtarchiv München, Bundesarchiv-Filmarchiv in Berlin und Deutsche Kinemathek) geschlummert haben und jetzt von zum Leben erweckt worden sind. Eine spannende, witzige, skurrile und melancholische Zeitreise durch ein München, das es so schon lange nicht mehr gibt – angefangen 1921 bei der Beisetzung Ludwig III., einer urkomischen Verkehrserziehung von 1924, Nachkriegsbilder (1947), ein Streifzug durch die Wirtschaftswunderzeit (1957) oder eine Tramfahrt von 1965.
Unter der Adresse Promenadeplatz 9 mitten im Kreuzviertel haben seit 500 Jahren viele Häuser und Grundstück-Zuschnitte existiert. Ein sehr bemerkenswertes Buch geht dieser Häusergeschichte auf den Grund.
Einst blühte hier ein Salzhandel und es siedelten sich Läden und Handwerksbetriebe an. Der Möbelfabrikant Martin Ballin errichtete dann in der Prinzregentenzeit ein prächtiges Gebäude. Mit dem Einbau einer riesigen Stahlkammer im Keller begann die Umwidmung in ein "Bankhaus". In der NS-Zeit wurde der Bau dann "arisiert" – unter anderem wurde an der Fassade eine Leuchtreklame für Mercedes Benz angebracht, da Adolf Hitler eine Leidenschaft für die Automarke besaß.
Im Krieg trug das Haus im Gegensatz zur Nachbarschaft wenig Schäden davon. In den folgenden Jahren wurde das Haus unterschiedlich genutzt und 2009 von der Holler-Stiftung gekauft. Heute sind in dem Haus unter anderem Ärzte, eine Anwaltskanzlei (in der u.a. Peter Gauweiler arbeitet) und ein Laden für hochwertige Fliesen ansässig.
Volk Verlag 13 Unter der Adresse Promenadeplatz 9 mitten im Kreuzviertel haben seit 500 Jahren viele Häuser und Grundstück-Zuschnitte existiert. Ein sehr bemerkenswertes Buch geht dieser Häusergeschichte auf den Grund. Einst blühte hier ein Salzhandel und es siedelten sich Läden und Handwerksbetriebe an. Der Möbelfabrikant Martin Ballin errichtete dann in der Prinzregentenzeit ein prächtiges Gebäude. Mit dem Einbau einer riesigen Stahlkammer im Keller begann die Umwidmung in ein "Bankhaus". In der NS-Zeit wurde der Bau dann "arisiert" – unter anderem wurde an der Fassade eine Leuchtreklame für Mercedes Benz angebracht, da Adolf Hitler eine Leidenschaft für die Automarke besaß. Im Krieg trug das Haus im Gegensatz zur Nachbarschaft wenig Schäden davon. In den folgenden Jahren wurde das Haus unterschiedlich genutzt und 2009 von der Holler-Stiftung gekauft. Heute sind in dem Haus unter anderem Ärzte, eine Anwaltskanzlei (in der u.a. Peter Gauweiler arbeitet) und ein Laden für hochwertige Fliesen ansässig.
Seine Bauten prägen München. Er entwarf die Glyptothek und die Propyläen, den Königsbau der Residenz und das gegenüberliegende Palais Törring, die Ruhmeshalle auf der Theresienwiese. Und das ist höchstens ein Drittel der hiesigen Werke dieses Architekten, der als Hofbauintendant der Könige Max I. Joseph und Ludwig I. unermüdlich plante und baute.
Adrian von Buttlars "Leo von Klenze. Führer zu seinen Bauten" informiert kundig über die Werke dieses herausragenden Architekten des 19. Jahrhunderts – in München, Bayern und dem Rest der Welt, etwa in St. Petersburg.
Deutlich kommt heraus, dass die heute so berühmten Werke den Einheimischen, Zugereisten und Touristen lange fremd geblieben sind.
Kneffel/dpa, Deutscher Kunstverlag 13 Seine Bauten prägen München. Er entwarf die Glyptothek und die Propyläen, den Königsbau der Residenz und das gegenüberliegende Palais Törring, die Ruhmeshalle auf der Theresienwiese. Und das ist höchstens ein Drittel der hiesigen Werke dieses Architekten, der als Hofbauintendant der Könige Max I. Joseph und Ludwig I. unermüdlich plante und baute. Adrian von Buttlars "Leo von Klenze. Führer zu seinen Bauten" informiert kundig über die Werke dieses herausragenden Architekten des 19. Jahrhunderts – in München, Bayern und dem Rest der Welt, etwa in St. Petersburg. Deutlich kommt heraus, dass die heute so berühmten Werke den Einheimischen, Zugereisten und Touristen lange fremd geblieben sind.
Alte Wirtschaften, die Geschichte atmen. Mit knarzenden Dielen, dunklen Vertäfelungen, nikotinierter Patina an den Wänden, gedrungenem Gewölbe, gerne auch Stuck, Schnitzereien, Kachelöfen oder gotischem Deckenbalken – ja solche komplett erhaltenen, denkmalgeschütze Gaststuben-Kleinode gibt es noch. Es sind sogar erstaunlich viele.
Das neue Buch "Genuss mit Geschichte, Einkehr in Denkmälern – Gasthäuser in Oberbayern" stellt 51 der am besten erhaltenen vor – liebvoll detailliert und eindrucksvoll fotografiert. Auch München besitzt noch herausragende Beispiele dieser raren Wirtshauskultur – der Bombenhagel im Krieg, der Modernisierungswahn in den 60er und 70er Jahren und auch die Gentrifizierung haben viel vernichtet: der Augustiner in der Neuhauser Straße (Palastarchitektur der Prinzregentenzeit), das Weinhaus Neuner (museale Neugotik), Weißes Bräuhaus im Tal (Brauereistüberl mit Schwemme), Gaststätte Fraunhofer (vollständige Inneneinrichtung von 1896), Bratwurstglöckel am Dom (Kleinod von 1949), Gasthaus Isarthor (Vorstadtwirtshaus von 1901), der Alte Wirt in Obermenzing, der sich nach dem bedauerlichen Verlust der Hundskugel mit dem Prädikat "Älteste Wirtschaft Münchens" schmücken darf, oder das 1971 erbaute Tantris, das mit seiner fast schon psychedelischen Architektur ebenfalls unter Schutz steht.
Fazit: Ein Schmöker, der echt Appetit macht auf kulinarisch-architektonische Entdeckungen!
Forstner/BLfD, Volk Verlag 13 Alte Wirtschaften, die Geschichte atmen. Mit knarzenden Dielen, dunklen Vertäfelungen, nikotinierter Patina an den Wänden, gedrungenem Gewölbe, gerne auch Stuck, Schnitzereien, Kachelöfen oder gotischem Deckenbalken – ja solche komplett erhaltenen, denkmalgeschütze Gaststuben-Kleinode gibt es noch. Es sind sogar erstaunlich viele. Das neue Buch "Genuss mit Geschichte, Einkehr in Denkmälern – Gasthäuser in Oberbayern" stellt 51 der am besten erhaltenen vor – liebvoll detailliert und eindrucksvoll fotografiert. Auch München besitzt noch herausragende Beispiele dieser raren Wirtshauskultur – der Bombenhagel im Krieg, der Modernisierungswahn in den 60er und 70er Jahren und auch die Gentrifizierung haben viel vernichtet: der Augustiner in der Neuhauser Straße (Palastarchitektur der Prinzregentenzeit), das Weinhaus Neuner (museale Neugotik), Weißes Bräuhaus im Tal (Brauereistüberl mit Schwemme), Gaststätte Fraunhofer (vollständige Inneneinrichtung von 1896), Bratwurstglöckel am Dom (Kleinod von 1949), Gasthaus Isarthor (Vorstadtwirtshaus von 1901), der Alte Wirt in Obermenzing, der sich nach dem bedauerlichen Verlust der Hundskugel mit dem Prädikat "Älteste Wirtschaft Münchens" schmücken darf, oder das 1971 erbaute Tantris, das mit seiner fast schon psychedelischen Architektur ebenfalls unter Schutz steht. Fazit: Ein Schmöker, der echt Appetit macht auf kulinarisch-architektonische Entdeckungen!
Die Sudetenkrise 1938 bringt die Welt an den Rand eines neuen blutigen Konflikts – nur zwanzig Jahre nach dem Ende des ersten Weltkriegs. Aber der britische Premierminister Neville Chamberlain setzt alles daran, eine friedliche Lösung zu suchen und trifft sich mit Adolf Hitler, dem italienischen Diktator Benito Mussolini und dem französischen Ministerpräsidenten Édouard Daladier im September 1938 in München.
Die Stadt liegt im Rausch des Oktoberfests, sehr zum Unwillen Hitlers wird Chamberlain heftig bejubelt wo immer er auftaucht. Im neu erichteten "Führerbau" am Königsplatz tagen die Delegationen – und ganz geheim hofft eine kleine Gruppe von deutschen Verschwörern noch, Hitler gewaltsam los zu werden.
Der britische Bestsellerautor Robert Harris rollt in seinem neuen Roman die Hintergründe des Münchner Abkommens auf, bei ihm eine gewohnt unterhaltsame Rückschau und lehrreiche Lektüre im Mantel eines Politthrillers. Selten lagen Welt- und Stadtgeschichte so eng zusammen.
Daniel von Loeper, Heyne 13 Die Sudetenkrise 1938 bringt die Welt an den Rand eines neuen blutigen Konflikts – nur zwanzig Jahre nach dem Ende des ersten Weltkriegs. Aber der britische Premierminister Neville Chamberlain setzt alles daran, eine friedliche Lösung zu suchen und trifft sich mit Adolf Hitler, dem italienischen Diktator Benito Mussolini und dem französischen Ministerpräsidenten Édouard Daladier im September 1938 in München. Die Stadt liegt im Rausch des Oktoberfests, sehr zum Unwillen Hitlers wird Chamberlain heftig bejubelt wo immer er auftaucht. Im neu erichteten "Führerbau" am Königsplatz tagen die Delegationen – und ganz geheim hofft eine kleine Gruppe von deutschen Verschwörern noch, Hitler gewaltsam los zu werden. Der britische Bestsellerautor Robert Harris rollt in seinem neuen Roman die Hintergründe des Münchner Abkommens auf, bei ihm eine gewohnt unterhaltsame Rückschau und lehrreiche Lektüre im Mantel eines Politthrillers. Selten lagen Welt- und Stadtgeschichte so eng zusammen.
Das hätte man sich nicht träumen lassen: In München wurde nach einer friedensbewegten Großdemonstration auf der Theresienwiese der König sanft verjagt. Und in der Nacht vom 8. auf 9. November 1918 proklamiert Kurt Eisner den Freistaat Bayern. Vier Monate später beschließen Vertreter der sozialistischen Parteien: "Baiern ist Räterepublik!".
Es ist die wildeste Zeit der bayerischen Geschichte. Ein Pazifist, Schriftsteller und Humanist – Kurt Eisner – übernimmt mit Gleichgesinnten die Regierung und der blinde Bauernführer Ludwig Gandorfer verspricht die Unterstützung!
Der Autor und Literaturkritiker Volker Weidermann hat diesen aufregenden politischen Tanz in eine Erzählung gefasst: "Träumer". Man erlebt mitreißend Euphorie, Attentate, Wut, Triumph, Zerwürfnisse bei diesem Versuch einer frischen Demokratie auf bayerischem Boden. Das ganze endete kalt und blutig nach sechs Monaten, weil aus Berlin reaktionäre Truppen kamen. Aber man wird ja noch träumen dürfen.
Wikim, Kiepenheuer 13 Das hätte man sich nicht träumen lassen: In München wurde nach einer friedensbewegten Großdemonstration auf der Theresienwiese der König sanft verjagt. Und in der Nacht vom 8. auf 9. November 1918 proklamiert Kurt Eisner den Freistaat Bayern. Vier Monate später beschließen Vertreter der sozialistischen Parteien: "Baiern ist Räterepublik!". Es ist die wildeste Zeit der bayerischen Geschichte. Ein Pazifist, Schriftsteller und Humanist – Kurt Eisner – übernimmt mit Gleichgesinnten die Regierung und der blinde Bauernführer Ludwig Gandorfer verspricht die Unterstützung! Der Autor und Literaturkritiker Volker Weidermann hat diesen aufregenden politischen Tanz in eine Erzählung gefasst: "Träumer". Man erlebt mitreißend Euphorie, Attentate, Wut, Triumph, Zerwürfnisse bei diesem Versuch einer frischen Demokratie auf bayerischem Boden. Das ganze endete kalt und blutig nach sechs Monaten, weil aus Berlin reaktionäre Truppen kamen. Aber man wird ja noch träumen dürfen.
Der Titel dieser Reihe sagt eigentlich schon alles: Es sind "Reiseführer für Münchner". 2012 startete der Hirschkäfer-Verlag mit dieser kleinen, starken und schwarz gebundenen Reihe seiner Stadtviertelbrücher.
Bände zur Isarvorstadt, zur Maxvorstadt, zu Haidhausen, zum Westend, Giesing und Schwabing hat Martin Arz bereits verfasst. Alle sind übervoll mit historischen Fotografien und kompetenten Erläuterungen einzelner Gebäude. Das alles ist kurzweilig und informativ – auch wer schon alles weiß, wird noch Neues über sein Stadtviertel erfahren. Eigentlich kann man gleich bei Regen und Schneefall zu Hause lesend im Ohrensessel sitzen bleiben und muss gar nicht hinaus ins kalte Wetter. Eine Eigenschaft, die jeden guten Reiseführer auszeichnet.
AZ-Archiv, Hirschkäfer 13 Der Titel dieser Reihe sagt eigentlich schon alles: Es sind "Reiseführer für Münchner". 2012 startete der Hirschkäfer-Verlag mit dieser kleinen, starken und schwarz gebundenen Reihe seiner Stadtviertelbrücher. Bände zur Isarvorstadt, zur Maxvorstadt, zu Haidhausen, zum Westend, Giesing und Schwabing hat Martin Arz bereits verfasst. Alle sind übervoll mit historischen Fotografien und kompetenten Erläuterungen einzelner Gebäude. Das alles ist kurzweilig und informativ – auch wer schon alles weiß, wird noch Neues über sein Stadtviertel erfahren. Eigentlich kann man gleich bei Regen und Schneefall zu Hause lesend im Ohrensessel sitzen bleiben und muss gar nicht hinaus ins kalte Wetter. Eine Eigenschaft, die jeden guten Reiseführer auszeichnet.
Eigentlich kennt man ja die Stadt, könnte man meinen. Wobei, der Blick aus der Fußgänger-Perspektive ist naturgemäß sehr beschränkt. Wie es hinter den Fassaden und Mauern ausschaut, bleibt verborgen. Fliegen müsste man halt können.
Der Fotograf Herbert Stolz kann genau das: Mit einer Cessna begibt er sich das ganze Jahr über in die Luft, um München von schräg oben abzulichten. Was dabei herauskommt, ist in seinem Luftbild-Kalender "München aus der Luft 2018" (19,95 Euro) zu bewundern.
Der Hauptbahnhof etwa, mit seinem Verhau aus Vor- und Nachkriegsarchitektur, ist hier verewigt. Da er ja abgerissen wird, bald ein historisches Dokument. Oder die Maxvorstadt rund um den Josephsplatz. Wer nicht weiß, was es mit "Blockrandbebauung" auf sich hat, wird hier sicherlich fündig. Das Beste - auch heuer wieder: Die AZ verlost 10 Exemplare des Luftbildkalenders. Ab dem komenden Montag, 18. Dezember, liegt er ab 9 Uhr früh in der AZ (Garmischer Straße 35) zur Abholung bereit – noch rechtzeitig für die Weihnachtsbescherung!
Herbert Stolz 13 Eigentlich kennt man ja die Stadt, könnte man meinen. Wobei, der Blick aus der Fußgänger-Perspektive ist naturgemäß sehr beschränkt. Wie es hinter den Fassaden und Mauern ausschaut, bleibt verborgen. Fliegen müsste man halt können. Der Fotograf Herbert Stolz kann genau das: Mit einer Cessna begibt er sich das ganze Jahr über in die Luft, um München von schräg oben abzulichten. Was dabei herauskommt, ist in seinem Luftbild-Kalender "München aus der Luft 2018" (19,95 Euro) zu bewundern. Der Hauptbahnhof etwa, mit seinem Verhau aus Vor- und Nachkriegsarchitektur, ist hier verewigt. Da er ja abgerissen wird, bald ein historisches Dokument. Oder die Maxvorstadt rund um den Josephsplatz. Wer nicht weiß, was es mit "Blockrandbebauung" auf sich hat, wird hier sicherlich fündig. Das Beste - auch heuer wieder: Die AZ verlost 10 Exemplare des Luftbildkalenders. Ab dem komenden Montag, 18. Dezember, liegt er ab 9 Uhr früh in der AZ (Garmischer Straße 35) zur Abholung bereit – noch rechtzeitig für die Weihnachtsbescherung!
Handball ist ein körperbetonter Sport. Wie attraktiv das ausschauen kann, zeigen jetzt die Frauen-Teams des MTSV Schwabing:
Für den Wandkalender 2018 des Münchner Sportvereins, 1885 als Männersportverein gegründet, zeigen sich die Spielerinnen hautnah – in einer Münchner Sporthalle ließen sie jugendfrei die Hüllen fallen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Kalenders sollen unter anderem neue Trikotsätze finanziert. Und, wer weiß, vielleicht auch die Aufmerksamkeit eines benötigten Sponsors erregt werden.
Ariane Schumski 13 Handball ist ein körperbetonter Sport. Wie attraktiv das ausschauen kann, zeigen jetzt die Frauen-Teams des MTSV Schwabing: Für den Wandkalender 2018 des Münchner Sportvereins, 1885 als Männersportverein gegründet, zeigen sich die Spielerinnen hautnah – in einer Münchner Sporthalle ließen sie jugendfrei die Hüllen fallen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Kalenders sollen unter anderem neue Trikotsätze finanziert. Und, wer weiß, vielleicht auch die Aufmerksamkeit eines benötigten Sponsors erregt werden.
"Nacht der Amazonen" – Eine Münchner Festreihe zwischen NS-Proganda und Tourismusattraktion, Doris Fuchsberger (Allitera Verlag, 19,90 Euro): Freizügig und bizarr-bombastisch inszenierten die Münchner Nazis von 1936 bis 1939 die "Nacht der Amazonen" im Nymphenburger Schlosspark.
Unter Aufbietung auch internationaler Stars war die sommerliche Freiluftrevue Aushängeschild der Stadt, aber auch größte NS-Propaganda.
Allitera Verlag 13 "Nacht der Amazonen" – Eine Münchner Festreihe zwischen NS-Proganda und Tourismusattraktion, Doris Fuchsberger (Allitera Verlag, 19,90 Euro): Freizügig und bizarr-bombastisch inszenierten die Münchner Nazis von 1936 bis 1939 die "Nacht der Amazonen" im Nymphenburger Schlosspark. Unter Aufbietung auch internationaler Stars war die sommerliche Freiluftrevue Aushängeschild der Stadt, aber auch größte NS-Propaganda.
Gassen, Hinterhöfe, Mühlen, Sägewerke, Stadtbäche – kurz vor der ab 1871 einsetzenden Gründerzeit malte der Münchner Künstler 335 Aquarelle, auf denen er die Archirtektur der Münchner Altstadt verewigte, bevor vieles davon in der folgenden Bauboom-Phase abgerissen wurde.
Erinnerungen an das Altmünchen, das längst untergegangen ist. Der Schmöker von Richard Bauer, langjähriger Leiter des Stadtarchivs, ist mit Sicherheit das München-Buch des Jahres (ausführlich vorgestellt in der AZ).
Anton H. Konrad Verlag 13 Gassen, Hinterhöfe, Mühlen, Sägewerke, Stadtbäche – kurz vor der ab 1871 einsetzenden Gründerzeit malte der Münchner Künstler 335 Aquarelle, auf denen er die Archirtektur der Münchner Altstadt verewigte, bevor vieles davon in der folgenden Bauboom-Phase abgerissen wurde. Erinnerungen an das Altmünchen, das längst untergegangen ist. Der Schmöker von Richard Bauer, langjähriger Leiter des Stadtarchivs, ist mit Sicherheit das München-Buch des Jahres (ausführlich vorgestellt in der AZ).
Johannes Schiltberger verlässtmit 14 Jahren seine Heimatstadt München und schließt sich 1394 dem letzten Kreuzzug an, wo er in Gefangenschaft gerät und Städte sieht wie Konstantinopel, Kairo, Damaskus und Teheran. Bis nach Sibirien führt ihn sein Weg. Als er nach 33 Jahren flieht und nach München zurückkehrt, kann er was erzählen...
Hirschkäfer Verlag 13 Johannes Schiltberger verlässtmit 14 Jahren seine Heimatstadt München und schließt sich 1394 dem letzten Kreuzzug an, wo er in Gefangenschaft gerät und Städte sieht wie Konstantinopel, Kairo, Damaskus und Teheran. Bis nach Sibirien führt ihn sein Weg. Als er nach 33 Jahren flieht und nach München zurückkehrt, kann er was erzählen...

München - Atemberaubend schön, unfassbar hässlich, urban-attraktiv, idyllisch-dörflich oder höllisch laut und verbaut - kein Zweifel, München hat viele Gesichter. Und wie im richtigen Leben ist auch das städtische Antlitz einem steten Wandel unterworfen. Manche Ecken werden faltiger, andere geglättet, gestrafft und wieder andere städtebaulich-chirurgisch entfernt – und ersetzt.

Ihre unverwechselbare Identität hat sich die Stadt zum Glück dennoch bewahren können. Die AZ zeigt die schönsten Seiten der Stadt, was durchaus wörtlich zu nehmen ist – nämlich eine Auswahl von München-Büchern, -DVDs oder -Kalendern des Jahres mit dem Prädikat: lesenswert oder sehenswert!

Ob einzelne Gebäude, die Wappenfigur, Zeitreisen oder Bücher, die sich mit der (manchmal sehr unheilvollen) Geschichte der Stadt befassen – mit den Tipps der AZ-Redaktion können Sie sich oder Ihren Lieben eine Freude zu Weihnachten bereiten. Für alle eben, die München lieben. Oder noch besser kennenlernen möchten.

Viel Spaß beim Schmökern! Die Tipps finden Sie in unserer Bilderstrecke.

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