Das sind die übelsten Freinacht-Scherze!

München - Es sind weniger böse Hexen und Geister, die in der Walpurgisnacht ihr Unwesen treiben. Vielmehr sind es Rowdys, deren Freinachtscherze zunehmend in purem Vandalismus ausarten. Hier eine Auswahl der übelsten „Freinacht-Scherze“:
Farbkünstler: Komplett mit Goldfarbe wurde in Bogenhausen ein geparktes Auto eingesprüht. Der Besitzer schaffte es 2002 von der Richard-Strauss-Straße nicht einmal zur nächsten Polizeiinspektion, weil er nicht mehr durch die Windschutzscheibe schauen konnte.
Kraftprotze: Besitzer von Kleinwagen werden regelmäßig ihre Opfer. Da kann es schon mal passieren, dass der eigene Smart morgens quer auf der Straße parkt. So wie in Waldtrudering 2002.
Fallensteller: Dazu werden Schnüre oder manchmal auch Klavierseiten quer über die Straße gespannt. Vor allem auf schmalen Nebenstraßen mit schlechter Beleuchtung wurden solche Fallen in München in den letzten Jahren immer wieder entdeckt. „Für Radler und auch Motorradfahrer absolut lebensgefährlich!“, warnt die Polizei.
Böller-Fans: Eigentlich nur in der Silvesternacht erlaubt, kracht es in der Freinacht an allen Ecken und Enden der Stadt. Besonders gerne werden Briefkästen und Mülltonnen gesprengt.
Brandstifter: In Freimann zündeten vor einem Jahr Unbekannte in einem Lagerraum eines Mehrfamilienhauses ein Radl an. Auch Altpapiercontainer und ähnliches werden alljährlich angezündet.
Gullydeckel-Diebe: Die Abdeckungen verschwinden in der Freinacht gleich serienweise. Wer mit seinem Auto in den Schacht donnert, riskiert teure Schäden.
PU-Schaum-Artisten: ein echtes Teufelszeug. Spaßvögel sprühen den Schaum bei Autos in Tür- und Kofferraumritzen. Ist er hart, kommt man in sein Auto nicht mehr rein. Weit verbreitet ist auch Sekundenkleber in Schlössern.
Rasierschaum, Ketchup und WC-Papier, Zahnpasta: wirken dagegen fast schon harmlos. Ernsthaft Schaden anrichten kann man damit kaum. Zurück bleibt meist nur eine üble Sauerei.
Saubermänner: Spülmittel schäumt in manchen Brunnen der Stadt. Das Wasser muss komplett gewechselt werden.
Sammler: Aus der ganzen Nachbarschaft werden aus Gärten und von Terrassen Stühle, Tische und alles, was sonst nicht niet- und nagelfest ist, verschleppt. Auf einer Verkehrsinsel oder beim nächsten Maibaum kann man sich dann seine Sachen wieder zusammensuchen.
Randalierer: Oft ist es die nackte Zerstörungswut, die die Freinachtfans antreibt. Da werden Autospiegel abgetreten, Scheibenwischer abgebrochen, Häuser mit Eiern beworfen und Fassaden beschmiert. Zwischen 100 und 200 mal wird die Münchner Polizei wegen aus dem Ruder gelaufener Freinachtscherze gerufen. Letztes Jahr waren es nur rund 80 – was am nasskalten Wetter lag und weniger daran, dass die meist jugendlichen Freinachtfans zur Vernunft gekommen wären.
Den schlimmsten Freinacht-Fall mussten Polizisten aus dem Landkreis Traunstein bearbeiten: Drei Jugendliche hatten 2006 in einem Waldstück bei Traunreut eine Leiche gefunden. Sie zerrten den Toten durch den Wald, banden ihn an einen Baum und schlugen mit Knüppeln auf ihn ein.