Das sind die heißesten Fälle der Münchner Feuerwehr

Die Münchner Berufsfeuerwehr absolviert 2011 417391 Einsätze: Von Unfällen und Bränden bis hin zu Vogelspinnen - sehen Sie hier die spektakulärsten Fälle in Bildern.
von  Rudolf Huber

Die Münchner Berufsfeuerwehr absolviert 2011 417.391 Einsätze. Und mehr als doppelt so oft klingelt es in der Leitstelle. Ein Blick zurück auf die Arbeit der Männer, die durchs Feuer gehen

München - Sieben Sekunden. So lange dauert es im Schnitt, bis bei der Münchner Berufsfeuerwehr ein Notruf entgegengenommen wird. Nur sieben Sekunden – das ist bundesdeutscher Rekord. Was diese Zahl wirklich bedeutet, wird beim Blick auf die Jahresbilanz 2011 der städtischen Lebensretter und Dienstleister deutlich: Letztes Jahr gingen dort exakt 917.150 Notrufe ein, das sind pro Tag im Schnitt 2513 Anrufe bei der Integrierten Leitstelle.

Rekordverdächtig niedrig ist auch die Zahl der Brände in München. Pro 100.000 Einwohner und Jahr sind es 135. Zum Vergleich: In der deutschen Großstadt mit den meisten Bränden – die aus Datenschutzgründen nicht genannt werden darf – sind es drei Mal so viele.

4525 Brandalarme gab es im letzten Jahr insgesamt, das sind sechs Prozent mehr als noch 2010. Die Zahl der absichtlichen Fehlalarme (161) stieg um die selbe Quote. 239 Menschen konnte die Berufsfeuerwehr unversehrt retten, 188 wurden verletzt. Neun Münchner starben im letzten Jahr bei Bränden – fünf davon im Krankenhaus.

Aber Feuer und seine oft verheerenden Folgen sind nur die eine Seite der Feuerwehr-Arbeit. Mindestens ebenso wichtig ist die Abteilung „technische Hilfeleistung“ – zum Beispiel bei Verkehrsunfällen, bei Notfällen auf Baustellen, in Firmen oder in Haushalten. Oder bei hilflosen Menschen in Wohnungen. Oder zur Tierrettung.

18.382 Einsätze verzeichnete die Berufsfeuerwehr in diesem Bereich, 5462 Mal kamen die schnellen „First Responder“ zum Einsatz, 164 Mal wurde reanimiert.

Aus den 917.150 Notrufen resultierten letztlich insgesamt 417.391 „Einsatzabwicklungen und Hilfeersuchen“, so die Berufsfeuerwehr gestern.

Immer wieder wurden die Helfer dabei neben Leid, Verletzungen und Tod auch mit Situationen konfrontiert, über die sie zumindest hinterher schmunzeln konnten. Etwa über den Mann, der mit seinem Finger im Ölbehälter seiner Gartenfackel stecken geblieben war. Oder über die 30-Jährige, die frühmorgens mit geschwollenen Fingern und großen Schmerzen in einer Wache auftauchte – die Floriansjünger knipsen ihr mit Spezialwerkzeug die zu engen Ringe von der Hand.

74,7 Millionen Euro kostete die Berufsfeuerwehr im letzten Jahr insgesamt. Das bedeutet für die gut 1,4 Millionen Münchner eine Pro-Kopf-Belastung von gerade mal 15 Cent pro Tag. Gut angelegtes Geld.

 

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