Das Salvator-Streichkonzert

Natürlich lässt sich Holger Paetz noch nicht in die Karten schauen - schließlich ist’s noch über einen Monat bis zum Singspiel bei der Salvator-Probe. Eins verrät der Autor aber schon jetzt: „Ich bin ziemlich verzweifelt!“
von  Abendzeitung
Kurt Beck und sein Double
Kurt Beck und sein Double © dpa

Natürlich lässt sich Holger Paetz noch nicht in die Karten schauen - schließlich ist’s noch über einen Monat bis zum Singspiel bei der Salvator-Probe. Eins verrät der Autor aber schon jetzt: „Ich bin ziemlich verzweifelt!“

Noch immer sei die Richtung der Einlage unklar: „Die Gewichtung macht mir große Sorgen.“ Noch viel schlimmer sei allerdings, dass nach den Politikern, nun auch die Kabarettisten ihren Hut nehmen müssen. So hat Helmut Schleich, der in den vergangenen Jahren als Kurt Beck für Furore sorgte, kaum noch eine Chance, bei der Aufführung dabei zu sein: „Beck ist halt weg“, sagt Paetz, „der hat keine Berechtigung mehr, auf der Bühne zu erscheinen.“

Ähnlich dürfte es Andreas Borcherding ergehen, der als Beckstein-Darsteller, bestenfalls noch auf eine kurze Gastrolle hoffen kann. Auch Winfried Frey, der im vergangene Jahr Erwin Huber parodierte, und Steffi Brehme, die Gabriele Pauli spielte, teilen dieses Schicksal.

Ganz sicher wieder dabei ist Stephan Zimmer, der seit Jahren als Darsteller von Markus Söder auf dem Nockherberg die Lacher auf seiner Seite hat. Auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel (gespielt von Corinna Duhr) führt im Wahljahr kein Weg vorbei. Genauso wie an Franz Müntefering (Olaf Krätke) und natürlich Guido Westerwelle, den Paetz selbst spielt.

Aber es wird auch Newcomer geben: „Vier bis fünf neue Kabarettisten werden wir brauchen“, erklärt Regisseurin Eva Demmelhuber, die das Singspiel-Drehbuch in einer Woche der Brauerei vorstellen will. Politiker der Bayern-FDP sind dafür derzeit allerdings noch nicht vorgesehen. Größere Chancen dürfte sich dagegen Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier machen. „Allerdings könnte man sich angesichts der Umfragen auch überlegen, ob man die SPD komplett weglässt“, frotzelt Paetz.

Bleibt Ministerpräsident Horst Seehofer, der Paetz bis zum März wohl noch einige schlaflose Nächte bereiten wird: „Wie Pudding, den man an die Wand nagelt“, kommt dem Singspiel-Autor der neue Protagonist des Singspiels vor: „Da muss man flexibel sein.“

Daniel Aschoff

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