Das sagen die Kandidaten

Bei der Stadtratswahl am 16.März in München sind die Themen Schule und Erziehung Brennpunkttemen. Was die Parteien dazu sagen:
Birgit Volk, SPD-Stadträtin:
„Ich bin stolz auf unser starkes kommunales Schulwesen. Damit setzen wir unser sozialdemokratisches Ziel der Bildungsgerechtigkeit um: mehr Ganztag, mehr individuelle Förderung, mehr Schulsozialarbeit, längere gemeinsame Schulzeit.
Die Herausforderungen durch Münchens Wachstum müssen weiterhin offensiv gemeistert werden: wir stellen mehr Lehrkräfte ein, wir schaffen Kitaplätze, wir bauen Schulen.Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt mein Augenmerk besonders auf dem bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung, bei unverändert hoher Qualität der Einrichtungen. Ich bin gespannt, wie unsere Idee der Schaffung von Zentralhorten umgesetzt werden kann.
Im Rahmen der Schulbauoffensive investieren wir bis zum Jahr 2020 mehr als eine Milliarde Euro. Planungs- und Bauprozesse müssen hier gestrafft und beschleunigt werden. Dafür setze ich mich ein.“
Andre Wächter, Kandidat für die „Alternative für Deutschland“:
„Bildung begleitet uns ein Leben lang und ist unsere wichtigste Zukunftsinvestition. Bildung prägt unser tägliches Miteinander.
München hat ein gutes Bildungsniveau, dessen Infrastruktur jedoch an vielen Stellen mit dem Wachstum nicht mehr mithalten kann.
Es fehlen qualifizierte, gut ausgebildete Erzieher an allen Stellen. Auch weil deren Bezahlung nicht immer geeignet ist, sich ein Leben in München leisten zu können.
Wir brauchen mehr Flexibilität, um auf individuelle Bildungsbedürfnisse eingehen zu können. Kinderbetreuungseinrichtungen müssen ausgebaut werden und sollten mittelfristig ab dem zweiten Lebensjahr kostenfrei sein. Ganztags- statt Mittagsbetreuung sollte durchgehend angeboten werden.
Ein hochwertiges Mittagessen in Schulen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Private Initiativen sollten stärker gefördert werden.“
Beatrix Burkhardt, CSU-Stadträtin:
„Besonders wichtig ist für mich der bedarfsgerechte Ausbau der Kinderbetreuungsangebote für alle Altersstufen. Gerade der gravierende Mangel an Nachmittagsbetreuungsplätzen für die Grundschulkinder, der für viele Familien zur Unvereinbarkeit von Familie und Beruf führt, muss mit flexiblen und unbürokratischen Lösungen bekämpft werden. So sollen zum Beispiel auch extern untergebrachte Mittagsbetreuungs-Initiativen in gleicher Weise von der Stadt gefördert werden, wie Gruppen an den Grundschulen.Die maroden Schulgebäude müssen endlich saniert und dem Bedarf und der modernen Pädagogik entsprechend aus- oder neugebaut werden. Erst dann wird es möglich sein, die Ganztagszüge dem Elternwillen entsprechend anzubieten und moderne Pädagogik umzusetzen. Überall wo es möglich und gewünscht ist, soll Inklusion umgesetzt werden.“
Anja Berger, Grünen-Stadträtin: „Als Förderschullehrerin liegt mir besonders die Inklusion am Herzen: Zukünftig müssen wir neue Schulen und Kitas so bauen, dass dort alle Kinder ihren Platz haben. Und dabei geht es nicht nur um Barrierefreiheit, sondern auch um ein anderes Raumkonzept, da der Unterricht offener und individueller werden muss. Und es geht darum, dass sich München ein Konzept überlegt, wie der Unterricht und die Schulorganisation in inklusiven Schulen aussehen soll. Die Grünen setzen sich auch für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Das bedeutet, dass die Schulen, an denen besonders leistungsschwache und benachteiligte Kinder unterrichtet werden, mehr Geld und Personal erhalten. Wir wollen außerdem mehr Autonomie für die Schulen, die in Fragen der Einstellung von Personal oder der IT-Ausstattung, für kleinere Sanierungsmaßnahmen und andere Dienstleistungen mehr Mitsprache erhalten sollen.“