Das Restaurant im Zelt

Zusammen mit dem Deutschen Theater ist das Alhambra nach Fröttmaning gezogen und präsentiert das Papst-Musical „In Nomine Patris“.
von  Abendzeitung
Das Alhambra bekommt durch das Zeltdach ein stimmungsvolles Ambiente.
Das Alhambra bekommt durch das Zeltdach ein stimmungsvolles Ambiente. © Gregor Feindt

Zusammen mit dem Deutschen Theater ist das Alhambra nach Fröttmaning gezogen und präsentiert das Papst-Musical „In Nomine Patris“.

Ein paar Kellner huschen eilig in dem Zelt umher, rücken die Tische und Stühle zurecht. Der Barmann poliert die Weingläser. Es ist der große Tag für das Alhambra: Das Restaurant, ehemals in der Schwanthalerstraße, ist dem Deutschen Theater nach Fröttmaning nachgezogen – ins Zelt. An diesem Dienstagabend muss sich das Restaurant bewähren.

Denn ab acht Uhr läuft die Vorpremiere von „In Nomine Patris“. Und Betriebsleiter Mustafa Özen muss dafür sorgen, dass die Theatergäste nicht mit knurrendem Magen im Papst-Musical sitzen. Auch er ist im Stress. Denn logistisch ist der Zeltbetrieb eine Herausforderung: „Wir kochen in einer mobilen Küche. In der Gastronomie muss man halt kreativ sein und improvisieren können.“ Langsam füllt sich das Zelt, neugierig begutachten die Gäste das ungewöhnliche Ambiente des Restaurants. „Echt nett hier“, meint Marketingreferentin Petra. „Aber komplett anders als das alte Alhambra.“ Sie bestellt sich einen Teller „Käsevariationen vom Grill“. Ihre Mitarbeiterin Katharina wählt das Lachsfilet.

Rund 20 Minuten später zerstreuen sich die Bedenken von Özen: Das Restaurant ist fast voll – und die Kellner kommen kaum hinterher. Aber die Gäste haben Verständnis, wenn eine Bestellung mal länger dauert – am ersten Tag kann ja nicht alles perfekt laufen. Zu essen gibt es spanische, marokkanische und italienische Speisen. Die Preisspanne der Gerichte reicht von 3,70 bis 19,50 Euro. Özen hat das alte Alhambra vor zweieinhalb Jahren zusammen mit seinem Freund Yilmaz Anuk gegründet. Ihr Restaurant war gut besucht – auch dank vieler Stammgäste und Touristen. Ob die wohl nach Fröttmaning rausfahren? Özen weiß es noch nicht, glaubt aber an sein Stammpublikum: „Ein Teil wird auch hierher kommen.“

Kurz vor neun ist das Restaurant schon fast wieder leer – die meisten Gäste sind in der Premiere des Musicals. Ein Rauschen brandet auf. Ist es die Spülmaschine in der Küche? Ein Gast blickt von seinem Rotweinglas auf. Nein – es ist der Regen, der da auf das Zeltdach trommelt. Wie gemütlich – im warmen Restaurant sitzen, während es draußen regnet. Das hat was.

Kasanobu Serdarov

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