Das Opern-Palais wird zum Burger-Tempel
München - Es ist das Super-Schmankerl, das Filetstück, um das sich viele namhafte Gastro-Größen gerissen haben. Eine bessere Lage, eine pompösere Kulisse gibt es in München kaum. Den Zuschlag für das Erdgeschoss im Opern-Palais haben Roland, Doris, Stephan und Sebastian Kuffler bekommen.
Jetzt entsteht dort das Restaurant „Kuffler“. Seit Juni 2012 feilen die erfahrenen Wirte (Weinzelt, Spatenhaus, Mangostin, Seehaus) an den historischen Räumlichkeiten. So viel ist bekannt. Noch mehr ist geheim. Bis jetzt.
Die AZ hat sich im neuen „Kuffler“ vorab schon mal umgesehen – und umgehört.
„Es wird sehr, sehr gut“, sagt der zu Bescheidenheit und Perfektionismus neigende Roland Kuffler. Und da er es den künftigen Gästen auch „wirklich richtig schön“ machen möchte, verzögert sich die Eröffnung des Edel-Lokals noch ein bisschen. In der ersten April-Woche – und nicht wie zuerst angestrebt im Februar – öffnen sich nun tatsächlich die renovierten Tore.
„Wir müssen an diesem historischen Ort sehr auf die Denkmal-Pflege aufpassen“, erklärt der Groß-Gastronom. Sein Innenarchitekt Gerhard Zobler ergänzt: „Jeder Schritt muss genau abgesprochen und genehmigt werden, das dauert natürlich. Aber es lohnt sich.“
Was erwartet die Münchner im Herzen der Stadt genau?
California Dreamin’! Bitte?
Das „Kuffler“ trägt unter dem roten, runden Logo den Zusatz: „California Kitchen“, damit auch gleich klar ist, dass hier nicht wie nebenan bei Louis Vuitton Handtaschen verkauft werden.
„Wir haben uns für eine kalifornische Küche entschieden, weil sie anders, spannend und leicht ist. Es wird Fisch, Fleisch und Salate geben. Ein Schwerpunkt werden die hervorragenden Burger sein“, so Kuffler.
Das Opern-Palais wird zum Burger-Tempel!
Doch mit Fast Food hat das nichts zu tun. Die Burger sollen frisch und fein sein.
Eine erste Speisekarte steht bereits, allerdings sollen viele Gerichte täglich wechseln. Als Küchenchef haben Kufflers Christof Lobnig angeheuert, der war zuletzt im Sterne-Restaurant Acquarello (Bogenhausen) und im Schlosshotel Velden am Wörthersee tätig.
Der 28-Jährige hat niemand Geringeren als den Jahrhundert-Koch Eckart Witzigmann zur Seite gestellt bekommen. Kuffler ist mit dem Herd-Helden seit langem befreundet, nun fungiert er als kulinarischer Berater.
Ein Burger springt beim Blick in die Speisekarte sofort ins Auge: „The Roland Burger“. Er besteht aus „handgearbeitetem Bio-Rindfleisch“, Süßkartoffelecken, Zwiebelringen, Bergkäse und Bacon. Kostenpunkt: um die 20 Euro.
Der benachbarte und stets überfüllte „Cosmo Grill“ beweist, dass die Münchner gerne zu Burgern greifen. Das „Kuffler“ will so auch junge Leute anziehen. „Und wer im Spatenhaus mal keinen Platz kriegt, soll ohne Schwellenangst ins Kuffler gehen können“, meint der Chef. „Statt Leberknödelsuppe bekommt er hier zum Beispiel eine Fisch-Suppe.“
Appetitlich klingen auch die anderen Gerichte wie: Hummer-Lasagne mit Zuckerschoten und Mango-Chilli-Salsa (etwa 30 Euro)
Tuna Tartar vom Yellow Fin mit Gurke, Wasabi, Sesamöl und Parmesancroutons (um die 10 Euro)
Grüner Papayasalat mit knuspriger Hoi-Sin-Ente und frischen Palmherzen (rund 15 Euro)
In Olivenöl gegarter Atlantik-Lachs mit Wakamealgen (um die 19 Euro)
Marinierte Spare Ribs vom Apfelschwein mit Ingwer, Zitronengras und Misopesto (etwa 20 Euro)
Blueberry Cheese Cake mit Chilli-Popcorn und Ice Cream (um die 8 Euro)
Die Westküste befindet sich also ab sofort an der Maximilianstraße.