Das Münchner Olympiadorf: Die kleine Stadt für sich

Fotograf Simon Koy verirrt sich eines Tages ins Olympiadorf. Es entsteht eine besondere Hommage an dieses besondere Viertel.
Conie Morarescu |
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Das Olydorf wirkt trotz begrünter Dächer an manchen Stellen sehr betonlastig. Wie gut, dass man sich auf den Wiesen rund um die Anlage im Grünen sonnen kann.
Simon Koy 30 Das Olydorf wirkt trotz begrünter Dächer an manchen Stellen sehr betonlastig. Wie gut, dass man sich auf den Wiesen rund um die Anlage im Grünen sonnen kann.
Bunt vor Beton.
Simon Koy 30 Bunt vor Beton.
Und über allem thront der Olympiaturm.
Simon Koy 30 Und über allem thront der Olympiaturm.
Die vom Grafikdesigner Otl Aicher gestalteten Piktogramme weisen noch heute auf die Spiele 1972 hin.
Simon Koy 30 Die vom Grafikdesigner Otl Aicher gestalteten Piktogramme weisen noch heute auf die Spiele 1972 hin.
Super Mario ist ein beliebtes Motiv ...
Simon Koy 30 Super Mario ist ein beliebtes Motiv ...
... man findet die Figuren an vielen Hauswänden.
Simon Koy 30 ... man findet die Figuren an vielen Hauswänden.
Auf dem Parkdeck.
Simon Koy 30 Auf dem Parkdeck.
Die Treppen laden zum Rasten ein, Kultur kann hier auch stattfinden.
Simon Koy 30 Die Treppen laden zum Rasten ein, Kultur kann hier auch stattfinden.
Aber in Kombination mit farbigen Röhren ...
Simon Koy 30 Aber in Kombination mit farbigen Röhren ...
Das Olympische Dorf bietet Studenten aus aller Welt eine Heimat.
Simon Koy 30 Das Olympische Dorf bietet Studenten aus aller Welt eine Heimat.
Otl Aichers Farbkonzept ist über die Jahre Teil des Dorfes geblieben.
Simon Koy 30 Otl Aichers Farbkonzept ist über die Jahre Teil des Dorfes geblieben.
Kräftige Farben am Hauseingang.
Simon Koy 30 Kräftige Farben am Hauseingang.
Ein Spielplatz mit Olympia-Symbol.
Simon Koy 30 Ein Spielplatz mit Olympia-Symbol.
Was vom Efeu übrig blieb.
Simon Koy 30 Was vom Efeu übrig blieb.
Kein Feuer machen, nicht musizieren und bitte den Hund an die Leine nehmen: die Regeln im Dorf.
Simon Koy 30 Kein Feuer machen, nicht musizieren und bitte den Hund an die Leine nehmen: die Regeln im Dorf.
Auch auf Grün trifft man hier.
Simon Koy 30 Auch auf Grün trifft man hier.
Eine besondere Formensprache, die Plastik von Ruth Kiener-Flamm.
Simon Koy 30 Eine besondere Formensprache, die Plastik von Ruth Kiener-Flamm.
Brigitte Wagner in ihrem Zuhause im Dorf.
Simon Koy 30 Brigitte Wagner in ihrem Zuhause im Dorf.
Grüne Oase mit Hund: Es lebt sich gut im Olympiadorf.
Simon Koy 30 Grüne Oase mit Hund: Es lebt sich gut im Olympiadorf.
Ob das mit den Radln so gedacht war?
Simon Koy 30 Ob das mit den Radln so gedacht war?
Sportlich auf dem Weg zur Post.
Simon Koy 30 Sportlich auf dem Weg zur Post.
Dalila aus Sizilien ist Studentin und wohnt im Studentendorf.
Simon Koy 30 Dalila aus Sizilien ist Studentin und wohnt im Studentendorf.
Studentin Jessica wohnt in einem Bungalow.
Simon Koy 30 Studentin Jessica wohnt in einem Bungalow.
... doch nicht jeder mag die Kasten-Formen.
Simon Koy 30 ... doch nicht jeder mag die Kasten-Formen.
Sian Spohn in ihrer Wohnung.
Simon Koy 30 Sian Spohn in ihrer Wohnung.
In der Ladenstraße.
Simon Koy 30 In der Ladenstraße.
Die Hochhäuser am Olydorf sind besonders ...
Simon Koy 30 Die Hochhäuser am Olydorf sind besonders ...
... ist das Dorf für Fotografen sehr interessant.
Simon Koy 30 ... ist das Dorf für Fotografen sehr interessant.
Auch ganz Kleine wohnen hier.
Simon Koy 30 Auch ganz Kleine wohnen hier.
Wilde Tiere.
Simon Koy 30 Wilde Tiere.

Am Riesenfeld - Nicht das 50-jährige Jubiläum der Olympischen Spiele war Anlass für diese Fotoreportage, sondern reiner Zufall: Simon Koy war auf einer Geburtstagsfeier eingeladen und verirrte sich auf dem Weg dorthin in das Olympiadorf. Dort fiel dem Fotografen auf, wie interessant diese kleine "Stadt für sich" eigentlich ist.

"Olympiadorf ist ein besonderer Ort in München"

Koy ist Münchner und lebt im Glockenbachviertel. Er sei erstaunt gewesen: "Seit 40 Jahren lebe ich in dieser Stadt und ich habe mich nie so richtig mit dem Olympiadorf auseinandergesetzt, obwohl es ein besonderer Ort in München ist."

Die Hochhäuser am Olydorf sind besonders ...
Die Hochhäuser am Olydorf sind besonders ... © Simon Koy

Die Architektur fällt stark aus dem schicken und braven Stadtbild heraus, wie Koy empfand. Den vergangenen Sommer über erkundete er also den besonderen Ort mit seiner Kamera und besuchte einige Bewohner der Anlagen in ihrem Zuhause.

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Koy bezeichnet den kalten Stil der Betonhochhäuser und Bungalows als "Brutalismus". Im krassen Gegensatz dazu stehe das Grün der Bepflanzung, und die Lebendigkeit, die durch den Alltag der Bewohner entsteht: Ein junger Mann, der auf seinem Skateboard ein Paket zur Post bringt. Spielende Kinder. Senioren, die einen Spaziergang machen. Der starke Kontrast habe ihn als Fotografen besonders gereizt.

Das Olympiadorf ist oberirdisch eine autofreie Zone, es gibt viel Bewegungsfreiraum, auch und vor allem für die Kinder. "Einige Bewohner, mit denen ich gesprochen habe, sind dort aufgewachsen. Sie zogen woanders hin und kehrten schließlich doch wieder zurück. Das hat mich beeindruckt", so Koy.

Kunterbunte Bungalows im Studentendorf

Die großen Balkone sind häufig üppig bepflanzt, sogar manch kleiner Baum wächst dort. Auch in den Gärten der Bungalows viel Grün. Im Studentendorf stoßen auf das Grau und Grün noch weitere Farben. Die Hauswände sind bunt bemalt, gestaltet von den Studenten, die sich inspirieren lassen von Künstlern wie Warhol, Picasso und Banksy.

... man findet die Figuren an vielen Hauswänden.
... man findet die Figuren an vielen Hauswänden. © Simon Koy

 

Simon Koy fand zahlreiche Motive, die von Lebendigkeit und Kreativität zeugen und alles andere als eine öde Betonwüste dokumentieren. "In meinen Augen hat das Olympiadorf es verdient, zum Weltkulturerbe ernannt zu werden. Es steht nicht nur für die Olympischen Spiele vor 50 Jahren. Wirklich faszinierend ist, dass das Dorf bis heute bewohnt wird.

Bunt vor Beton.
Bunt vor Beton. © Simon Koy

"Und das Zusammenleben dort funktioniert sehr gut", findet Simon Koy. Er selbst könne sich nach diesem Projekt sehr gut vorstellen, mit seiner Familie im Olympiadorf zu leben.

Für mehr Bilder aus dem Olydorf klicken Sie sich oben durch die Bildergalerie.


Die Fotografien kann man als PDF erwerben (4,49 Euro) oder als gedrucktes Buch (88,16 Euro). Bestellbar im Internet: kurzelinks.de

Haben Sie Erinnerungen und Fotos aus dem Jahr 1972? Waren Sie selbst bei den Spielen dabei oder haben etwas Besonderes in der Stadt erlebt, als Olympia in München zu Gast war? Schreiben Sie uns: leserforum@az-muenchen.de, Stichwort "München72", oder Abendzeitung München, Garmischer Straße 35, 81373 München

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 24.01.2022 11:22 Uhr / Bewertung:

    Viele Münchner ärgern sich noch heute, dass sie vor 50 Jahren dort keine Eigentumswohnung gekauft haben. Für 100.000 D-Mark gabs eine 3-4 Zimmerwohnung. Aber den meisten war das damals viiiel zu teuer.

  • Boandlkramer am 24.01.2022 09:44 Uhr / Bewertung:

    Obwohl das Olympiadort jetzt fast 50 Jahre alt ist, wirkt es doch irgendwie futuristisch. Ein Blick in eine mögliche urbane Zukunft.

  • Dimpfe am 23.01.2022 08:29 Uhr / Bewertung:

    Erstaunlich ist, wie klug man damals gebaut hat. Autos UNTEN, Menschen OBEN. So bringt man Auto und Menschen zusammen.

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