Das Mordhaus steht jetzt leer
Tatortreiniger und eine Mitarbeiter einer Umzugsfirma haben die Wohnung ausgeräumt, in der Sharon und Ciara im Frühjahr getötet wurden
Krailling - Ein Spülbecken liegt am Straßenrand, vor der Haustür steht ein Kaminofen, daneben ein gelber Container. Die Wohnung in der Kraillinger Margaretenstraße wird leer geräumt. Die Wohnung, in der Chiara († 8) und Sharon († 11) am 24. März mutmaßlich von ihrem Onkel Thomas S. (50) ermordet worden sind.
Fast keine Spur deutet mehr auf das Verbrechen hin. Von einst insgesamt zwölf Polizeisiegeln an der Tür ist nur noch ein zerkratztes übrig. Ansonsten hat zunächst ein Team von Tatortreinigern dafür gesorgt, dass alle Anzeichen des Mordes vernichtet werden. Dann machen sich zwei Mitarbeiter einer Umzugsfirma daran, die gesamte Wohnung zu räumen. In einen blauen Lastwagen transportieren sie alles, was die 42-jährige Mutter der getöteten Kinder in 16 Jahren in ihr Zuhause gerichtet hat.
Wie die neue Küche, die sie erst kurz vor der Tat bekommen und über die sie sich so Freude hat. Jetzt ist alles weg. Auch die Blumen vom Balkon und der Weihnachtsmann, der dort immer hing. Nichts deutet mehr auf die alleinerziehende Mutter und ihre Töchter hin.
Der Schuppen im Hof des Mordhauses wurde bereits am vergangenen Wochenende von Freunden von Anette S. geleert. Neben Holz für den Ofen waren noch Dreiräder und Roller der Kinder gelagert. Das gesamte Hab und Gut wird in einem Lager verstaut.
Wann die Mutter fähig sein wird, alles zu sichten und auszusortieren, kann niemand sagen. Sie hat jetzt erst einmal wieder eine schwere Woche vor sich: Chiara hätte am 2. August ihren neunten Geburtstag gefeiert, ihre Schwester Sharon wäre einen Tag später zwölf Jahre alt geworden.
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