Das Kuddelmuddel: Der Rotkreuzplatz
Am Rotkreuzplatz in Neuhausen ist immer viel los, trotzdem wünschen sich Bürger und Politiker mehr Ordnung und klarere Linien. Wo München richtig greislig ist - und wie die AZ und der Verein "Mobil in München“ das ändern wollen.
MÜNCHEN Das Wohnzimmer Neuhausens ist eher eine Besenkammer – da ist von allem etwas drin: Hier der Ziegelbrunnen mit den übergewichtigen Statuen, dort Kopfsteinpflaster und überall Verkehr. Über all dem thronen der klobige Kaufhof mit seiner überdimensionalen Glasröhre und das Hochhaus des Schwesternschaft-Krankenhauses.
So sieht es auch Mobil in München“-Chef Thomas Haberland: „Der Platz ist baulich eine Katatstrophe und verkehrlich erst recht: Man kann nirgends richtig parken, also stellen die Autofahrer ihre Autos irgendwo hin. Das einzig Schöne ist der Sarcletti.
Genug Zeit, sich damit anzufreunden
“Die Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Neuhausen-Nymphenburg, Ingeborg Staudenmeyer, sieht es auch so: „Man kann seine Wünsche aber leider nicht immer erfüllen“, Die Anwohner beklagten sich mittlerweile nicht mehr über das architektonische Kuddelmuddel. Der Rotkreuzplatz, der 1903 nach dem Krankenhaus des „Bayrischen Frauenvereins vom Roten Kreuz“ benannt wurde, sieht schon seit den 80er Jahren so aus – genug Zeit, sich damit anzufreunden.
Am Rotkreuzplatz ist ja allerhand los: Rundherum sind Cafés und Geschäfte, Leute sitzen am Brunnen und ratschen, Kinder spielen. „Die Leute denken: Es hätte weit schlimmer kommen können“, sagt Ingeborg Staudenmeyer. Tja, Selbstbetrug ist auch eine Form von Lebensqualität. „Immerhin ist er schöner als der Leonrod- oder der Romanplatz.“
Der Bezirksausschuss hat nur wenige Pläne, den Rotkreuzplatz umzugestalten: Die Grünen möchten Fahrbahnen für Radler und die Gehsteige für Fußgänger genauer markieren – das war’s auch schon. Für mehr fehlt einfach das Geld.
Thomas Gautier
Stimmen Sie mit ab! Die Abendzeitung und „Mobil in München“ suchen den hässlichsten Platz der Stadt. Unter dem Kennwort „Problemplatz“ können Sie bis zum 28. August wählen – per Postkarte an Abendzeitung, 80265 München, oder per E-Mail unter: lokalesaktion@abendzeitung.de. Die AZ und „Mobil in München“ werden die Ergebnisse der Wahl OB Ude überreichen.
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