Mitbegründer der Weißen Rose: Alexander Schmorell erhält Erinnerungszeichen in München

Gegen das Vergessen: Alexander Schmorell war Mitbegründer der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Nun erhält er am Schmorellplatz ein besonderes Erinnerungszeichen.
von  AZ
Alexander Schmorell im September 1940.
Alexander Schmorell im September 1940. © Privatbesitz Familie Schmorell/dpa

München - Sechs Tage nach dem Verteilen des sechsten Flugblatts des Widerstandes der „Weißen Rose“ wurde Alexander Schmorell verhaftet und schließlich am 13. Juli 1943 in der Zentralen Hinrichtungsstätte München-Stadelheim durch die Nazis ermordet.

Nun erhält Schmorell am Mittwoch ein sogenanntes Erinnerungszeichen: Eine vergoldete Plakette aus Edelstahl, die an Menschen erinnert, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden.

Erinnerungszeichen am Schmorellplatz München: 1941 lernt Alexander Schmorell Hans Scholl kennen

Alexander Schmorell wurde 1917 im südrussischen Orenburg als Sohn eines deutschstämmigen Arztes geboren und wuchs ab 1921 in der Münchner Villenkolonie Menterschwaige auf. Nach dem Abitur wurde er zum Reichsarbeits- und Wehrdienst einberufen. Die NS-Indoktrination stieß ihn ab. 1939 begann er sein Medizinstudium. Im April 1940 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und Sanitätsunteroffizier.

Bei der Heeressanitätsstaffel lernte er im Juni 1941 Hans Scholl kennen, sie wurden enge Freunde. Im Juni und Juli 1942 verfassten sie die ersten vier Flugblätter der „Weißen Rose“. Im Juli 1942 wurde Schmorell an die Ostfront kommandiert.

Gedenkveranstaltung am Mittwoch

Er war über die Verbrechen der Deutschen erschüttert. Zurück in München schrieben er, Hans Scholl und Willi Graf Freiheitsparolen an Fassaden. Am 24. Februar 1943 wurde er verhaftet.

Seine letzten Worte an die Eltern: „Ich gehe hinüber in dem Bewusstsein, meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen.“

Die Gedenkveranstaltung beginnt am Mittwoch, 16. Oktober, um 15 Uhr im Albert-Einstein-Gymnasium an der Lautererstraße 2. Teilnehmen werden unter anderem Markus Schmorell, Neffe des Widerstandskämpfers, sowie der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (CSU).

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