Im Hofbräuhaus in München: Ein Abendschmaus für die, die wenig haben

Altstadt - Es wurde gelacht, geschmaust und auch ein bisschen geschunkelt - immerhin spielten die Holly Rocks im Festsaal des Hofbräuhauses auf. Der Anlass war ein besonderer, wenn auch fester Termin im Kalender der bairischen Wirtschaft: Die Weihnachtsfeier für wohnungslose Münchnerinnen und Münchner. Eingeladen hat auch heuer wieder der Katholische Männerfürsorgeverein, 600 obdachlose Münchnerinnen und Münchner bekamen an Heiligabend ein Abendessen serviert: geschmorte Rinderbackerl mit Marktgemüse und Serviettenknödel. 100 freiwillige Helfer und die Festangestellten des Vereins sorgten für Organisation und Service. Auch Kardinal Reinhard Marx feierte ab 18 Uhr mit. Kardinal Marx verlas das Weihnachtsevangelium und wendete sich mit einer Ansprache an die Gäste.
Besinnliche Weihnachtsfeier für Obdachlose im Hofbräuhaus München

Stephan Heinle, der stellvertretende Vereinsratsvorsitzende des Katholischen Männerfürsorgevereins sagte im Vorfeld der Veranstaltung: "Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtsfeier veranstalten können. Es ist so eminent wichtig, dass wir gerade an Heiligabend zu dieser Uhrzeit, wo Familien zuhause beisammensitzen und die Bescherung stattfindet, für unsere Gäste da sind, die eine solchen familiären Rahmen nicht haben." Für den Verein sei es entscheidend, dass die eingelandenen Menschen einen schönen, besinnlichen Abend verbringen, Gemeinschaft erleben und sich als Teil der Gesellschaft fühlen. "Und dies an einem zentralen Ort in München, wie es eben das Hofbräuhaus ist", so Heinle weiter.
Der Katholische Männerfürsorgeverein organisiert dieses Fest an Heiligabend bereits seit 70 Jahren. Der Verein ist in der Erzdiözese München und Freising tätig. Gegründet wurde er von Adolf Mathes mit dem Auftrag, sich um wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank oder straffällig gewordene Menschen zu kümmern. Ein Schwerpunkt des Katholischen Männerfürsorgevereins ist die Wohnungslosenhilfe. Dabei geht es nicht nur darum in akuten Notfällen zu helfen, zum Beispiel, wenn jemand seine Wohnung zu verlieren droht. Sondern auch darum, Menschen, die wohnungslos waren dabei zu helfen, sich in ihr Wohnumfeld zu integrieren.