"Haus der Kost" eröffnet: In dieser Küche lernen alle Münchner Köche etwas dazu
München - Schnitzel, Currywurst mit Pommes, Fleischpflanzerl - typisches Kantinenessen ist oft nicht das gesündeste. Die Stadt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verpflegung in den Münchner Großküchen zu verbessern. Dafür haben Klimareferentin Christine Kugler (parteilos) und der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) diese Woche das "Haus der Kost" eingeweiht. Das ist ein Beratungszentrum für nachhaltige Ernährung im Munich Urban Colab, ein Coworking-Space im Kreativquartier.

"Bio muss nicht teuer sein"
Herzstück ist die 120 Quadratmeter große Schulungsküche, erzählt Umweltreferentin Kugler. Küchenchefs von Kantinen und Restaurants können hier ein kostenloses Coaching bekommen, mehr bio, mehr regionale und saisonale Lebensmittel zu verwenden - ohne, dass die Preise explodieren. Gelingen könne das, so Kugler, auch durch mehr Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen. "Bio muss nicht immer heißen, dass es teuer ist", findet Kugler. Das "Haus der Kost" soll auch Landwirte aus der Region mit Restaurants und Kantinen vernetzen.
Beratung von Koch zu Koch auf Augenhöhe
"Uns ist eine ganzheitliche Beratung wichtig - vom Einkauf bis zum Essen auf dem Teller", sagt Kugler. Die Beratung solle auf Augenhöhe - von Koch zu Koch - ablaufen. Geplant ist, dass die Coaches auch die Kantinen besuchen und vor Ort Tipps geben.
Für diese Beratung ist die Stadt noch auf der Suche nach einem externen Dienstleister. Offen hat das "Haus der Kost" aber bereits. Zuerst finden vor allem Netzwerktreffen statt, dann beginnt der Bund Naturschutz mit Schulungen. Auf www.rethink-muenchen.de will das Umweltreferat künftig auf Veranstaltungen hinweisen. Nachholbedarf gibt es auch bei den städtischen Kantinen. In den drei stadteigenen liegt der Bio-Anteil laut Kugler bei 25 bis 30 Prozent. Dafür konnte die Stadt den Bio-Anteil in vielen städtischen Kitas auf bis zu 80 Prozent steigern.