Erzählen und zuhören: Stadt führt Ratschbänke ein

Erzählen und zuhören - niederschwellig, barrierefrei, gesellig. Auf sogenannten Ratschbankerl sollen die Münchner künftig Gesprächspartner finden.
von  AZ
Designerin Ruth (23) und Model Liam (23) probieren das neue Ratschbankerl am St.-Anna-Platz im Lehel schon einmal aus. Von den speziell markierten Parkbänken gibt es jetzt in jedem Stadtbezirk eine.
Designerin Ruth (23) und Model Liam (23) probieren das neue Ratschbankerl am St.-Anna-Platz im Lehel schon einmal aus. Von den speziell markierten Parkbänken gibt es jetzt in jedem Stadtbezirk eine. © Daniel von Loeper

München - Sie sollen ein Zeichen gegen Einsamkeit setzen und Begegnungsorte schaffen. Die Münchner zusammenbringen. Sogenannte Ratschbankerl.

Im Januar 2022 hatte die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat die Bankerl beantragt. Viele Menschen quer durch alle Altersgruppen würden sich auch und gerade nach Corona einsamer als je zuvor fühlen, so die Begründung der Stadträte in ihrem Antrag. Gerade Senioren würden darunter besonders leiden.

Ratschbankerl, nach Vorbild der Stuttgarter Schwätzbänkle, könnten hier ein niederschwelliges Angebot sein, das für mehr Lebensqualität in München sorgt.

Ratschbankerl: Wer hier sitzt signalisiert Gesprächsbereitschaft

Gut eineinhalb Jahre später gibt es sie: 25 neue "Ratschbankerl", wurden unlängst markiert und sollen nun also die Münchnerinnen und Münchner zum Gespräch und gegenseitigen Austausch anregen.

Wie das funktioniert? Wer sich auf einer solchen speziell gekennzeichneten Parkbank niederlässt, lädt damit andere auf ein Gespräch ein, und stellt sich auch selbst als Gesprächspartner zur Verfügung.

"Menschen können sich spontan und ungezwungen treffen und dabei ins Gespräch kommen. Dies kann dazu beitragen, soziale oder sprachliche Barrieren zu überwinden", sagt Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Sie betont: "Viele Menschen, insbesondere die Seniorinnen und Senioren unserer Stadt, vereinsamen immer weiter - nicht nur als Folge der Corona-Pandemie. Mit den ,Ratschbankerl' möchten wir ein sichtbares Symbol gegen Einsamkeit für alle Altersgruppen setzen und gleichzeitig kleine Orte der Begegnung schaffen. Im besten Fall entstehen neue Freundschaften, die gegenseitige Unterstützung ermöglichen."

In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bank

Die "Ratschbankerl" sind auf das gesamte Stadtgebiet verteilt, in jedem Stadtbezirk gibt es eine. Am St.-Anna-Platz, im Nußbaumpark, am Geschwister-Scholl-Platz, im Luitpoldpark, in der Dollmannstraße, am Maria-Reisinger-Weg, am Luise-Kiesselbach-Platz, am Georg-Freundorfer-Platz, am Dom-Pedro-Platz, im Karl-Lipp-Park, am Korbinianplatz, am Schwabinger See, am Normannenplatz, am Piusplatz, am Willy-Brandt-Platz, am Theodor-Heuss-Platz, am Giesinger Grünspitz, am Wettersteinplatz, an der Forstenrieder Allee/Schaffhauser Straße, an der Heiglhofstraße, der Maria-Eich-Straße am Schubinweg/Schussenrieder Straße, am Hans-Sieber-Haus, am Pfarrer-Steiner-Platz und am Agnes-Bernauer-Platz.

Die ganz genauen Standorte der Bänke sind unter muenchen.de/ratschbankerl oder per QR-Code an den jeweiligen Bänken zu finden.

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