Die Gute Nachricht: Wie Münchner versuchen, bedrohten Vögeln zu helfen

Vogelschützer und Kleingärtner wollen den bedrohten Gartenrotschwanz in München stärken.
von  AZ
Ein Gartenrotschwanz.
Ein Gartenrotschwanz. © LBV

München - Früher war er in München und ganz Bayern weit verbreitet, inzwischen ist er zur Seltenheit geworden: der Gartenrotschwanz, ein schlanker Singvogel mit einer auffälligen, dunkelgrau-roten Färbung bei den Männchen. Gerade in einer so dicht bebauten Stadt wie München findet der kleine Langstreckenzieher kaum noch geeignete Lebensräume, vor allem Nistmöglichkeiten fehlen. Mit einem speziellen Artenhilfsprogramm will der LBV München (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) das vollständige Verschwinden des Gartenrotschwanzes aus unserer Stadt verhindern.

Wenn der Gartenrotschwanz nach München kommt, sind Brutplätze Mangelware

Seinen nahen Verwandten, den Hausrotschwanz, trifft man noch deutlich häufiger an, heißt es vom LBV. Doch um den Gartenrotschwanz sei es in Deutschland nicht gut bestellt. "Er steht auf der Vorwarnstufe der Roten Liste und gilt in ganz Bayern und damit auch in München als gefährdet", erklärt Rosa Albrecht, Projektleiterin für Artenhilfsprogramme beim LBV München. "Eine der Hauptursachen dafür ist der Mangel an strukturreichen, halboffenen Lebensräumen mit ausreichendem Nahrungsangebot und geeigneten Nistmöglichkeiten." Die Landeshauptstadt gehört zu den am stärksten versiegelten Großstädten Deutschlands mit einer intensiven Nachverdichtung. Wildtiere haben es hier generell schwer.

Wenn der Gartenrotschwanz als Langstrecken-Zugvogel erst spät im Frühjahr aus Afrika zurückkehrt (in den kommenden Wochen bis Ende April) sind die meisten Brutplätze bereits belegt. Der Bestand ist daher seit Jahren stark rückläufig. "Heutzutage findet man den Gartenrotschwanz in München fast nur noch in Kleingartenanlagen und auf Friedhöfen", erklärt Rosa Albrecht. "Genau hier unterstützen wir die Vögel mit zusätzlichen Nistangeboten."

In Zusammenarbeit mit Kleingärtnern werden die Nistkästen an geeigneten Stellen in den Anlagen aufgehängt, regelmäßig kontrolliert und nach der Brutsaison im Herbst oder Winter gereinigt. "Ohne das ehrenamtliche Engagement wäre ein Projekt dieser Art nicht realisierbar", heißt es vom LBV.

Die Naturschützer hoffen, dass sich das Vorkommen des Gartenrotschwanzes in München durch das Projekt deutlich verbessert.

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