Das Handwerk ist pro Startbahn

Kammer-Chef Georg Schlagbauer, der auch für die CSU im Stadtrat sitzt, votiert für den Bau der Startbahn und legt neue Zahlen seiner Branche vor.
Verena Kemmer |
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Handwerkskammer-Präsident Schlagbauer befürwortet die dritte Startbahn.
Schuhmann Handwerkskammer-Präsident Schlagbauer befürwortet die dritte Startbahn.

München - Scheint dem Handwerk, was die Konjunktur angeht, weiter die Sonne? Der boomende Arbeitsmarkt, niedrige Zinsen und höhere Einkommen kurbeln die Geschäfte in der Branche an, die Stimmung ist weiter optimistisch. „Der Aufschwung trägt sich momentan selbst“, sagt Handwerkskammer-Präsident Georg Schlagbauer (CSU) bei der Vorstellung der neuen Quartalszahlen.

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Im Vergleich zum ersten Quartal ist zwar ein leichter Abwärtstrend im bayerischen Handwerk zu erkennen. 90 Prozent der Betriebe bewerteten die Geschäfte aber nach wie vor als gut oder befriedigend. Insgesamt lag der Umsatz bei 24,9 Milliarden Euro, zwei Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr bei rund 902 800 Beschäftigten.

Die gut 79 000 Mitgliedsbetriebe in München und Oberbayern haben nach aktueller Schätzung in der zweiten Jahreshälfte rund 8,6 Milliarden Euro Umsatz erzielt, verglichen zum Vorjahr ein Plus von zwei Prozent. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 293 200 Personen gleich.

Neben der stabilen Geschäftslage plagen das Handwerk aber auch Sorgen. Die Kammer mahnt die Politik zu Reformen, um Arbeitsplätze im Handwerk zu erhalten. Durch die geplante Erbschaftssteuer mit erhöhtem Bürokratieaufwand und mehr Kosten seien besonders kleine Betriebe bedroht. Steuer-Freiheit solle auch für Fünf-Mann-Betriebe gelten, so die Forderung der Handwerkskammer.

Zudem ist der Lehrling-Mangel ein großes Problem: Im Vorjahr waren rund 4700 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt, 1700 Stellen davon allein in Oberbayern.

Hier setzt die Kammer künftig besonders auf junge Flüchtlinge. „Die Betriebe möchten gern Leute aus Syrien oder Afghanistan ausbilden“, sagt Schlagbauer, „wir fordern daher eine höhere Altersgrenze für Lehrlinge über 21 Jahre hinaus. Auch das Bleiberecht muss für die Dauer der Lehre und für zwei Jahre danach verlängert werden“.

Um „zukunftsfähig“ zu bleiben, will Schlagbauer, zugleich CSU-Stadtrat, zudem den Ausbau der dritten Flughafen-Startbahn: „Davon wird ein wachstumssichernder Effekt ausgehen, von dem auch das Handwerk dauerhaft profitieren würde.“ Ob er in der Ratsfraktion damit mehrheitsfähig ist? Fraktionschef Josef Schmid bleibt dort bei seinem Nein.

 

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