Das große Baggern: Ein Meter kostet knapp 9400 Euro

Die Renaturierung der Isar geht in die Endphase. Auch in der Fußgängerzone kracht’s und staubt’s gerade ziemlich heftig. Beim Abriss bleibt auch mal eine Mauer stehen – wegen Denkmalschutzes.
München - Winterpause am Bau? Das war mal. Mittlerweile wird in München ganzjährig durchgebaggert, gegraben – und abgerissen. Große Neubau- und Neugestaltungsprojekte sorgen für spektakuläre Bilder mitten in der Stadt. München ist im Umbruch.
Die Isar-Renaturierung: Gerade mal 470 Meter sind es noch bis zum Abschluss des ambitionierten Projekts. Aber die haben es wirklich in sich. Das sieht man nicht nur am massiven Bagger- und Radlader- Einsatz, sondern auch am finanziellen Aufwand, der für diesen Bereich um Reichenbach- und Corneliusbrücke bis zum Deutschen Museum getrieben werden muss. 4,4 Millionen sind dafür eingeplant, das macht pro Meter knapp 9400 Euro. Besonders anspruchsvoll ist der Bereich wegen der Aufteilung des Stadt-Flusses in Große und Kleine Isar. Um Aufschluss über die Durchflussmengen und die Strömungsverhältnisse zu bekommen, wurde sogar eine aufwändige Simulation im Maßstab 1:20 aufgebaut. Ziel: Die „Kleine Isar“ soll mehr Wasser bekommen als bisher, der Lebensraum für Fische verbessert werden. Und dann sollen natürlich auch noch die Münchner profitieren – sie können sich voraussichtlich ab Juni auf Steinstufen am Isarufer ergehen.
Münchner Bank: Das künftige Angebot klingt doch echt zünftig: Nach der Messe in der Frauenkirche geht’s auf kurzemWeg zum Weißwurst- Frühstück in die Münchner Bank. Oder genauer gesagt: In ein Wirtshaus mit 250 Plätzen und großer Terrasse mit Dom- Blick imNeubau des Bankhauses. Ab 2012 soll das in der Augustinerstraße, Ecke Frauenplatz möglich sein. Das Gebäude gleich hinter dem „Hirmer“ ist bereits bis auf eine einzelne, denkmalgeschützte Außenmauer abgerissen. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Münchner Bank wieder mit einer Filiale einziehen, die Zentrale ist längst ins Forum Bogenhausen gezogen.
Joseph-Pschorr-Haus: Ein freier Blick von der Fußgängerzone zum Altheimer Eck – der Abriss des Karstadt am Dom macht’s möglich. Noch bis in den Frühling hinein wird der gewaltige Betonbunker plus Hochgarage abgetragen, ungewöhnliche Ein- und Ausblicke inklusive. Dann entsteht in dieser 1a-Lage ein großes Geschäfts-, Wohn- und Bürohaus. Größter Einzelmieter bei der Eröffnung im Jahr 2013 wird Sport Scheck sein.