Das „Gisela“ Gymnasium auf der Höhe der Zeit

Walter Sedlmayr baute hier 1945 sein Notabitur, in den Achtzigern machte Helmut Schleich den Pausenclown. Vier Jahre lang wurde am Gymnasium gebaut. Ein Erweiterungsbau löst jetzt die Raumnot.
MÜNCHEN Walter Sedlmayr baute hier 1945 sein Notabitur, in den Achtzigern machte Helmut Schleich den Pausenclown. Nur zwei von vielen prominenten „Giselanern“. 106 Jahre gibt es die Schule am Elisabethplatz schon, seit heute genügt sie wieder modernsten Ansprüchen: Der Schulbeginn ist gleichzeitig der Abschluss umfassender Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten.
Bis zum allerletzten Ferientag wurde an dem imposanten Gebäude gewerkelt, der geschichtsträchtige Bau gründlich saniert. Jetzt erstrahlt das historische Treppenhaus wieder im vollen Glanz und die Ausstattung der Klassenzimmer ist auf dem neuesten Stand.
Selbst der notorische Platzmangel gehört nun endlich der Vergangenheit an. Ein moderner Erweiterungsbau löst die Raumnot, die eigentlich schon 1904 bei der Gründung als „Gisela-Kreisrealschule“ bestand. 23 Klassenzimmer, eine Turnhalle und ein botanischer Lehrgarten waren damals in dem Neo-Renaissance-Bau untergebracht. Schon sieben Jahre später wurde ein erster Erweiterungsbau am Elisabethplatz nötig. Bis vor kurzem der Einzige, trotz weiter steigender Schülerzahlen.
106 Jahre, eine bewegte Geschichte: Im Ersten Weltkrieg mussten die Schüler Soldaten Platz machen, das Gebäude wurde zur Kaserne, später zum Lazarett. 1945 war das Gebäude schwer zerstört. Doch dank dem Einsatz von Eltern und Schülern konnte nur drei Jahre später der Schulbetrieb schon wieder aufgenommen werden.
„Innovation und Tradition, das ist das Besondere am Gisela-Gymnasium“, sagt Schulleiterin Marianne Achatz. „Schon immer galt unser Haus als besonders fortschrittlich. Es war Modell bei der Einführung der Kollegstufe und schon 1999 startete bei uns das G8. In einem anderen Projekt werden derzeit taubstumme Schüler in den Unterricht integriert.“
Seit 2006 liefen die Arbeiten am Gymnasium. Aller Renovierung zum Trotz: Den Geist der Geschichte spürt man noch heute beim Gang durch die Hallen, in denen Marianne Achatz am Dienstag in der Früh 900 Pennäler zum Schulanfang begrüßen wird.
Mal schau’n, ob einer davon die lange Liste berühmter Giselaner fortschreiben wird. Rudolf Himpsl