Das Gesicht des "Sex-Jägers"
Seit mehr als drei Jahren verbreitet er Angst und Schrecken: Ein Mann, der nachts in München Frauen anfällt und versucht, sie zu vergewaltigen. Kriminalpolizisten nennen ihn intern den „Jäger". Jetzt hat das Phantom, das mindestens 20 Frauen überfallen haben soll, ein Gesicht bekommen.
Zwei Opfer haben den Mann, der sich immer mit einer tief ins Gesicht gezogenen schwarzen Baseballkappe tarnt, trotzdem so genau beschrieben, dass ein Phantombild erstellt werden konnte. Darin glaubten inzwischen auch andere Opfer, das Phantom wieder zu erkennen.
Der über 1,80 Meter große Unbekannte geht immer gleich vor: Er hat es auf schlanke, zierliche Frauen abgesehen, die allein unterwegs sind. Zwischen 23 und 5 Uhr nachts passt er sie an Haltestellen der Verkehrsbetriebe ab, verfolgt sie. Wenn er sich unbeobachtet glaubt, fällt er sie unvermittelt von hinten an und grabscht seinen Opfern an den Busen und zwischen die Beine. Mehrere Mal riss er die Frauen auch zu Boden und hielt ihnen den Mund zu. Er selber spricht währenddessen kein Wort. Sobald die Frauen sich wehrten, ergriff er immer die Flucht. Bislang ist er nie bis zum Äußersten gegangen. Seine Tatorte sind hauptsächlich Trudering, Neuperlach, Giesing, das Westend und Pasing.
Die Kripo geht davon aus, dass der Mann in München am 26. Juni 2005 zum ersten Mal zuschlug. Der bislang letzte sexuelle Übergriff nach dem gleichen Muster geschah am 3. Juni 2008 in Neuhausen. Erst vor einem reichlichen Jahr fanden die Ermittler heraus, dass hinter den Grabsch-Attacken ein Serien-Täter stecken muss. Die einzelnen Fälle wurden zusammengeführt, eine Ermittlungsgruppe gegründet. Seitdem liefen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen; 200 Männer wurden überprüft, doch bis heute konnte der „Jäger" nicht gefasst werden. Am Tatort gefundene DNA erzielte keinen Treffer in der Datenbank des Bundeskriminalamts.
Laut Beschreibung ist der Unbekannte zwischen Ende 20 bis Mitte 30 Jahre alt. Außer der Baseballkappe trug er meist eine dunkle Kapuzen- oder Bomberjacke. Im Lauf der Jahre ist er deutlich schlanker geworden. Für Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ermittlung des Täters führen, wurde eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.
Nina Job
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